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Keine Punkte beim deutschen Rekordmeister

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DIE RECKEN verlieren mit 23:33 (14:20) beim THW Kiel, nachdem man den deutschen Rekordmeister 25 Minuten lang vor eine echte Herausforderung stellen konnte. Eine schlechte Phase kurz vor der Pause wurde mit einem 6:0-Lauf der Kieler bestraft, die ihrer 23. deutschen Meisterschaft durch den Erfolg wieder ein Stückchen nähergekommen sind. Zu groß war die Hypothek, die Niedersachsens Spitzenhandballer im weiteren Spielverlauf nicht mehr aufholen konnten. Verzichten mussten DIE RECKEN dabei verletzungsbedingt auf Vincent Büchner, Renars Uscins, Bastian Roscheck und Jonathan Edvardsson. Die besten Torschützen waren Marius Steinhauser und Hannes Feise mit jeweils sechs Toren.

Harald Reinkind eröffnete die Partie mit dem ersten Tor der Kieler. Allerdings ließ die Antwort der RECKEN nicht lange auf sich warten, die beim 2:1 durch Marius Steinhauser erstmalig in Führung gingen. Beide Teams packten in den Anfangsminuten beherzt zu und zeigten, dass sie sich für das Aufeinandertreffen einiges vorgenommen hatten. Marius Steinhauser stellte bereits mit seinem vierten Treffer auf 7:5 in der elften Spielminute. Der THW konnte jedoch im Rahmen einer Überzahl erst ausgleichen und anschließend erneut in Führung gehen. Das sollte DIE RECKEN nicht lange aufhalten, die ihre Sache im ersten Durchgang ausgesprochen gut machten und den Favoriten im Angriff immer wieder vor echte Probleme stellten. Ab der 25. Minute erwischten DIE RECKEN jedoch eine schwache Phase, die vom THW gnadenlos ausgenutzt wurde. Dabei hatten die Hannoveraner in der Abwehr zu oft das Nachsehen und erlaubten sich auch im Angriff unnötige Fehler. Im Rahmen eines 6:0-Lauf zog der Rekordmeister zur Pause auf 14:20 davon. Ärgerlich aus Sicht der Niedersachsen, die sich lange Zeit auf Augenhöhe bewegten und durch die schlechte Phase einen deutlichen Rückstand mit ihn den zweiten Durchgang nahmen.

Der Start in die zweite Hälfte war alles andere als optimal. Die Kieler gingen über Hendrik Pekeler bereits nach wenigen Minuten mit sieben Toren in Front, sodass etwas Zählbares für DIE RECKEN in weite Ferne rückte. Daran verantwortlich war auch Torhüter Niklas Landin, der seinem Namen mal wieder alle Ehre machte und einen Wurf nach dem anderen wegfischte. Die Niedersachsen spielten sich keine schlechten Chancen heraus, doch scheiterten immer wieder entscheidend am zweifachen Welthandballer, sodass der Rückstand einfach nicht geringer wurde. Die Mannschaft von Trainer Christian Prokop ließ sich jedoch keinesfalls davon unterkriegen und kämpfte weiter um jeden Zentimeter auf dem Feld. Allen voran Hannes Feise, der aufgrund des Ausfalls von Vincent Büchner auf Linksaußen fast komplett durchspielen musste und sich durch sechs Tore im Angriff auszeichnen konnte. Der THW Kiel machte mit dem 21:29 durch Rune Dahmke acht Minuten vor dem Ende den Deckel drauf. Auch acht Paraden von Domenico Ebner und eine Fangquote von 47 % sollten den Tabellenführer im zweiten Durchgang nicht aufhalten, der seine Titelambitionen ein weiteres Mal eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte. Am Ende steht ein deutliches 23:33 auf der Anzeigetafel, das den Spielverlauf der ersten 25 Minuten zwar nicht widerspiegelt, aber sicherlich verdient ist.

„Das war alles andere als schön anzusehen aus unserer Sicht. Wir wussten um die starke Leistung der Kieler in Mannheim und das Thema Meisterschaft. Trotzdem wussten wir, dass wenn wir dranbleiben und es schaffen, hartnäckig zu sein, wir hier für etwas in Frage kommen. Das hat 20 Minuten auch sehr gut funktioniert, wir haben den THW Kiel zu Fehlern gezwungen und hatten ein gutes Tempospiel. Vier technische Fehler im Angriff waren dann der Bruch im Spiel, gegen den siebten Feldspieler bekommen wir dann einen 0:6-Lauf, der uns den Stecker gezogen hat. Da war dann kein Aufbäumen mehr, keine Klarheit mehr in unserem Spiel, das zum Teil naiv wirkte. So verlieren wir überdeutlich mit zehn Toren Unterschied – das ist bitter und nicht die Leistung, zu der wir eigentlich in der Lage sein sollten. Das war ein naiver und zu ergebener Auftritt“, sagte Trainer Christian Prokop anschließend zum Spiel.

Da der HSV Hamburg parallel gegen die HSG Wetzlar gewinnen konnte, rutschen DIE RECKEN in der Tabelle auf den siebten Platz ab. Die Chance auf weitere Punkte haben die Niedersachsen genau in einer Woche. Dann ist die Mannschaft von Trainer Christian Prokop beim HC Erlangen zu Gast und will im Saison-Endspurt die nächsten beiden Punkte einfahren.

DIE RECKEN: Domenico Ebner, Dario Quenstedt, Branko Vujovic (1), Veit Mävers (3), Evgeni Pevnov, Marius Steinhauser (6/1), Marian Michalczik, Vlad Kulesh (2), Niklas Gautzsch, Max Gerbl, Martin Hanne (2), Ilija Brozovic, Justus Fischer (3), Hannes Feise (6), Koray Ayar