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Tag des Schiedsrichters: Christian Prokop mit „Goldener Pfeife“ ausgezeichnet

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Eine Halle, ein Spielfeld, zwei Tore, zwei Mannschaften, zwei Trainer, ein Handball: Eigentlich alles da, was für ein Handballspiel benötigt wird… oder? – Nein, das Wichtigste fehlt. Die Schiedsrichter:innen! 

Ohne Schiedsrichter:innen wäre ein Betrieb in allen Spielklassen unter fairen Bedingungen nur schwer möglich. Daher soll der heutige „Tag des Schiedsrichters“ genutzt werden, um den rund 18.000 Unparteiischen in ganz Deutschland für ihren unermüdlichen Einsatz zu danken. Viel zu selten wird die Arbeit wertgeschätzt und stattdessen stets nach negativer Kritik gesucht, worunter der Umgangston insbesondere auf dem Spielfeld mehr und mehr leidet.

Christian Prokop mit „Goldener Pfeife“ ausgezeichnet

Anlässlich des „Tag des Schiedsrichters“ will handball-world nun ein Zeichen setzen und verleiht RECKEN-Trainer Christian Prokop erstmals die „Goldene Pfeife“. Vor einem Monat bat die Redaktion von handball-world die Schiedsrichter:innen aus den vier höchsten Kadern des Deutschen Handballbundes (Elite- bis Nachwuchskader) um ihre Vorschläge. Treu der aus Skandinavien stammenden Idee sollte die „Goldene Pfeife“ an einen Spieler, Trainer oder Offiziellen verliehen werden, der oder die sich im Sinne der Schiedsrichter:innen bzw. ihrer Werte ausgezeichnet hat.

„Christian ist in vielen Dingen ein fairer Sportsmann und auch im Nachgang von Niederlagen immer bereit zu einem sehr konstruktiven Dialog, daher wundert mich seine Nominierung durch die Schiedsrichter nicht. Er hat immer wieder bewiesen, wie intensiv er sich mit der Schiedsrichterei und Fairplay auseinandersetzt“, zeigt sich Jutta Ehrmann-Wolf mit der Wahl des Preisträgers sehr zufrieden. 

Auch im Bankverhalten, vor den Spielzeiten immer wieder ein Schwerpunkt in den Profiligen, sei Prokop „in der Regel vorbildlich“, wie die Leiterin Schiedsrichterwesen des Deutschen Handballbundes betont. „Das kommt unserer Vorstellung, wie wir uns den Umgang miteinander vorstellen, ziemlich nahe.“ 

Der 43-Jährige freut sich über die Auszeichnung – und hat einen großen Wunsch. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wieder ein wertschätzenderer Umgang miteinander notwendig ist“, sagt er. „Wir sollten mehr Respekt gegenüber den Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sowie ein höheres Vertrauen in ihre Leistung haben.“ 

Entwicklung geht in die falsche Richtung

Aktuell gehe die Entwicklung aus Sicht von Prokop nicht in die richtige Richtung. „Natürlich stehen wir alle unter Druck, jeder hat seine hohen Ziele, aber das darf nicht dazu führen, dass die Schiedsrichter:innen 60 Minuten lang kaum eine Entscheidung ohne Kommentar oder Reklamation treffen dürfen“, appelliert er an seine Trainerkollegen. „Wir wollen uns unserer Vorbildfunktion als Coach wieder stärker bewusst werden – wie wir uns gegenüber den Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern verhalten, wird tausendfach beobachtet und an die Seitenlinien im ganzen Land getragen. Ich hoffe sehr, dass sich zukünftig wieder eine bessere Kultur entwickelt.“ 

Auszeichnung der „Goldenen Pfeife“ im Amateurhandball

Während die „Goldene Pfeife“ im Profihandball aus dem Schiedsrichterwesen heraus verliehen wurde, können die Vorschläge für die „Goldene Pfeife“ im Amateurhandball von allen Aktiven und Handball-Fans eingereicht werden. Mit der neuen Ehrung, die von KÜS – dem Schiedsrichter-Partner des Deutschen Handballbundes – sowie dem Magazin „Bock auf Handball“ unterstützt wird, soll beispielhaft ein Ehrenamtler ausgezeichnet werden, der sich besonders um die Schiedsrichterei verdient gemacht hat. 

Neben aktiven Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern können beispielsweise auch Schiedsrichterwarte aus den Vereinen und Verbänden sowie Coaches und Mentoren nominiert werden, die deutschlandweit viel Engagement und Zeit in ihre Passion investieren. Ob ein Unparteiischer, der seit 40 Jahren im Landesverband pfeift, ein Schiedsrichterwart, der sich besonders um die Nachwuchsförderung kümmert oder ein „Allrounder“, der vom Pfeifen über Kampfgericht bis zum Coaching alles gibt: Jetzt sind eure Vorschläge gefragt! 

Nominierungen noch bis zum 30. November

Bis zum 30. November können alle Spieler:innen, Trainer:innen und Handball-Fans ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die „Goldene Pfeife“ über ein Formular bei handball-world nominieren.

Hier bekommst du alle weiteren Infos: Handball-world