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RECKEN verpassen Achtelfinal-Einzug

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Die TSV Hannover-Burgdorf lieferte sich am späten Mittwochabend in der 3. Runde des DHB-Pokals den erwartet schweren Kampf mit der SG BBM Bietigheim, die sich am Ende mit 29:31 (12:12) vor heimischer Kulisse durchsetzen konnte. Die 700 Zuschauer in der Sporthalle am Viadukt durften sich über ein packendes Duell auf Augenhöhe freuen, das letztendlich durch weniger Fehler und einen kühleren Kopf entschieden wurde. Dabei kam es unter anderem zum Wiedersehen mit SG-Trainer Iker Romero, der vier Jahre lang bei den RECKEN als Co-Trainer an der Seitenlinie stand.

DIE RECKEN legten einen guten Start in das Pokalduell hin. Marius Steinhauser erzielte das erste Tor und Dario Quenstedt parierte im Gegenangriff direkt einen Siebenmeter. Im Angriff gingen die Niedersachsen danach jedoch uneffektiv mit ihren Chancen um und mussten daher schnell den Ausgleich von Tom Wolf hinnehmen. Der Gastgeber packte in der Deckung beherzt zu und stellte schnell unter Beweis, dass er sich für das Aufeinandertreffen einiges vorgenommen hatte. Die Bietigheimer waren zu Beginn das bessere Team und gingen nach sieben Minuten mit 1:4 in Führung. Ein erstes Ausrufezeichen des Zweitligisten, der dadurch sofort Selbstvertrauen tanken konnte.

Allerdings sorgte Vincent Büchner mit einem Doppelschlag für die passende Antwort. Seine Mannschaft legte noch zwei weitere Treffer drauf, womit ein 4:0-Lauf und gleichzeitig erneut die Führung perfekt war. Daran verantwortlich war auch Torhüter Dario Quenstedt, der alleine in den ersten 15 Minuten gleich sechs Bälle wegnehmen und damit einfache Gegenstoßtore seiner Mitspieler einleiten konnte. Justus Fischer brachte DIE RECKEN nur kurze Zeit später mit 7:5 in Front.

In der Folge unterliefen den Niedersachsen jedoch immer wieder kleinere Fehler, sodass man sich nicht weiter absetzen konnte. Stattdessen blieben die Hausherren in Schlagdistanz und waren beim 9:9 nach 20 Minuten wieder voll im Spiel. Die Mannschaft von Trainer Iker Romero machte ihre Sache im ersten Durchgang ausgesprochen gut und konnte in der 28. Spielminute sogar erneut in Front gehen. Es ging mit einem 12:12 in die Halbzeitpause, sodass aus Sicht der RECKEN eine Leistungssteigerung notwendig war, um am Ende doch noch als der Sieger vom Feld zu gehen.

Die zweite Hälfte begann ähnlich ausgeglichen, wie die erste aufgehört hatte. Beide Teams schenkten sich auf dem Spielfeld nichts und kämpften um jeden Zentimeter. Erst ab der 35. Spielminute konnten DIE RECKEN allmählich wieder die Spielführung übernehmen und über Kapitän Steinhauser mit zwei Toren in Führung gehen. Im Angriff taten sich die Niedersachsen jedoch weiterhin schwer und hatten auch in der Abwehr oftmals das Nachsehen. Die Bietigheimer blieben der erwartet schwere Gegner und verdeutlichten, warum sie in der 2. Bundesliga aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz stehen. Jonathan Fischer stellte für die SG in der 43. Spielminute auf 21:21, womit sich ein echter Nerventest für DIE RECKEN andeutete.

Trainer Christian Prokop reagierte und nahm seine nächste Auszeit. Allerdings war es trotzdem die SG, die anschließend über Tom Wolf vom Siebenmeterstrich mit 22:23 in Führung ging. Es sollte noch dicker kommen. Alexander Pfeiffer erhöhte in der 49. Spielminute auf zwei Tore Vorsprung, sodass der TSV-Coach dem Momentum mit einer weiteren Auszeit entgegenwirken wollte. Anschließend ließen die Niedersachsen jedoch wieder eine gute Wurfgelegenheit liegen, wodurch ein gut aufgelegter Jona Bader sieben Minuten vor dem Ende von Rechtsaußen auf 24:27 erhöhte.

DIE RECKEN stellten im Angriff auf das 7:6 um und fanden zurück in ihr Spiel. Vlad Kulesh und Ilija Brozovic konnten mit wichtigen Treffern auf ein Tor Rückstand verkürzen, auch wenn der Gastgeber immer wieder die nötigen Nadelstiche setzte. Erneut war es Jona Bader, der 47 Sekunden vor dem Ende auf 28:30 stellte, womit aus Sicht der Niedersachsen schon fast ein Wunder notwendig war, um zumindest noch eine Verlängerung zu erreichen. Marius Steinhauser sorgte zwar noch für den schnellen Anschluss, doch Jona Bader hatte mit seinem Tor zum 29:31 wieder die passende Antwort und gleichzeitig die Entscheidung parat.

„Wir wussten von Anfang an, dass wir Bietigheim auf keinen Fall unterschätzen dürfen. Sie stehen aktuell auf dem zweiten Platz in der 2. Bundesliga. Mit der Kulisse im Rücken ist es hier unglaublich schwer. Darauf haben wir uns eigentlich auch eingestellt. Aber wir machen einfach zu viele technische Fehler im Angriff, der Torhüter hält gut und dann kommen wir in einen schlechten Rückzug. Zwar ziehen wir zwischenzeitlich weg, aber sind dann nicht konsequent genug. Uns hat vielleicht auch der Killer-Instinkt gefehlt, um den Sack da zuzumachen. Ich glaube, das hat uns heute das Genick gebrochen“, sagt Justus Fischer anschließend zum Spielverlauf.

Aus Sicht der RECKEN geht es nun darum, den Frust schnell abzuschütteln und sich dann auf die anstehenden Aufgaben in der LIQUI MOLY HBL sowie EHF European League zu fokussieren. Bereits am kommenden Sonntag um 16:30 Uhr steigt das nächste Heimspiel in der Handball-Bundesliga. Zum Familien-Spieltag ist die HSG Wetzlar in Hannover zu Gast, die gestern mit einem Auswärtssieg beim THW Kiel für eine echte Pokal-Überraschung gesorgt hat. Tickets sind immer noch über den Online-Ticketshop erhältlich. Sei live dabei und unterstütze Niedersachsens Spitzenhandballer in der stärksten Liga der Welt!

DIE RECKEN: Simon Gade, Dario Quenstedt, Branko Vujovic, Adam Nyfjäll, Renars Uscins (3), Marius Steinhauser (7/2), Marian Michalczik, Vlad Kulesh (4), Tilen Strmljan (2), Jonathan Edvardsson (1), Max Gerbl, Martin Hanne (3), Ilija Brozovic (1), Justus Fischer (3), Hannes Feise (2), Vincent Büchner (3)

Foto: Wolf Sportfoto