DIE RECKEN gewinnen mit 29:28 (14:11) gegen den HC Erlangen und fahren den vierten Heimsieg (DHB-Pokal mitinbegriffen) in Folge ein! 3.402 Zuschauer sahen eine temporeiche und spannungsgeladene Partie, die im ersten Durchgang erst ziemlich eindeutig wirkte. Niedersachsens Spitzenhandballer zogen zwischenzeitlich mit acht Toren davon und erlaubten sich kaum Fehler. Jedoch bewiesen die Erlanger eindrucksvoll, warum sie in der Tabelle weiter oben stehen und kämpften sich noch vor der Pause mit einem 5:0 Lauf zurück ins Spiel. Im zweiten Durchgang lieferten sich die beiden Teams dann ein Duell auf Augenhöhe. Die TSV Hannover-Burgdorf gab die Führung allerdings nicht mehr ab und ging letztendlich als der glückliche Sieger vom Feld. Verzichten musste die Mannschaft dabei verletzungsbedingt auf Martin Hanne, Vlad Kulesh und Evgeni Pevnov.
Die Partie begann sehr zerfahren. Beide Teams erlaubten sich einige technische Fehler, nicht zuletzt dank der gut aufgestellten Deckungsreihen. Im Angriff lief dagegen nicht viel zusammen, sodass beide Mannschaften nach fünf Minuten gerade einmal ein Tor auf ihrem Konto hatten. DIE RECKEN überstanden die Anfangsphase jedoch besser und gingen nach zehn Minuten durch drei Treffer in Folge von Ilija Brozovic mit 5:2 in Führung. Max Gerbl legte noch ein weiteres Tor drauf, sodass Gäste-Trainer Raúl Alonso mit seiner ersten Auszeit reagierte. Allerdings machten die Hausherren danach genauso weiter und gingen in der 13. Spielminute sogar mit fünf Toren in Front. Daran verantwortlich war ein weiteres Mal Domenico Ebner, der seine gute Form mit acht Paraden nach 18 Minuten erneut zum Vorschein bringen konnte. Marian Michalczik erhöhte in der Folge auf 10:4. Der RECKEN-Express war kaum aufzuhalten, da sich die Mannschaft von Trainer Christian Prokop immer wieder Bälle in der Deckung erarbeitete und auf der Gegenseite in einfache Tore umwandelte. Raúl Alonso war unzufrieden und nahm bei acht Toren Rückstand bereits in der 21. Spielminute seine zweite Auszeit. Danach erlaubten sich Niedersachsens Spitzenhandballer einige Fehlwürfe, sodass die Gäste immer mehr in die Partie fanden und durch einen 5:0 Lauf auf 14:11 verkürzen konnten, womit es auch in die Halbzeitpause gehen sollte.
DIE RECKEN kamen gut aus der Kabine und schraubten den Vorsprung über Marian Michalczik auf 17:12 hoch. Dennoch hatten die Gäste bereits im ersten Durchgang ihre Comeback-Qualitäten unter Beweis gestellt und ließen sich auch diesmal nicht von dem Rückstand verunsichern. Trainer Raul Alonso brachte Torhüter Klemen Ferlin neu in die Partie, der sich sofort mit einigen Paraden auszeichnen konnte. Sein Team fand daraufhin im Angriff auch wieder bessere Lösungen und verkürzte durch Tim Zechel in der 41. Spielminute auf 20:19. Allerdings mussten die Erlanger kurz danach einen herben Rückschlag hinnehmen. Ihr Spielmacher und bisher bester Torschütze Nico Büdel bekam seine dritte Zeitstrafe und damit die rote Karte. Dem Handballclub war der Verlust seines wichtigsten Mannes jedoch nicht anzumerken. Stattdessen sprangen andere Spieler in die Bresche und sorgten dafür, dass die Begegnung spätestens beim Ausgleichstreffer durch Simon Jeppsson in der 50. Spielminute wieder offen war. Anders als im vorherigen Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen schafften es DIE RECKEN dieses Mal, sich die Führung nicht abnehmen zu lassen und konnten durch wichtige Tore von Marian Michalczik wieder mit zwei Toren in Front gehen. Einen großen Anteil daran hatte auch Torhüter Dario Quenstedt, der wichtige Bälle entschärfte. Die Gäste konnten eine Minute vor dem Ende durch Christoph Steinert nochmal auf ein Tor verkürzen und hätten anschließend sogar für den Ausgleichstreffer sorgen können. Allerdings erlaubten sich die Erlanger einen technischen Fehler, womit der Ball in den Händen der RECKEN und die zwei Punkte in Hannover blieben.
„Ich habe zwei Tage nach unserem letzten Spiel die Trainingseinheiten mit sehr viel Warnung geführt und auch versucht, die Mannschaft darauf einzustellen, was uns erwartet. Gerade, weil Erlangen eine sehr spezielle Charakteristik einfach aufweist. Und wie unsere Truppe das von Anfang an umsetzt, nötigt mir großen Respekt ab. Natürlich spielen wir sehr stark und haben dazu einen Domenico Ebner, der an seine Form der vergangenen Spiele sofort anknüpft und die Halle abholt. Aber was mir vor allem imponiert hat, ist gegen eine starke Erlanger Deckung ein diszipliniertes und cleveres Angriffsspiel. Trotzdem muss ich mir durch das Wechseln ein Stück weit auf die Kappe nehmen, dass kurz vor der Pause ein großer Bruch in unser Spiel kommt. Insbesondere in der Abwehr, wo wir nicht mehr so bissig sind, aber auch vorne klare Chancen liegenlassen“, fasst Trainer Christian Prokop den ersten Durchgang zusammen.
In Bezug auf die zweite Hälfte und den damit verbundenen Sieg am Ende fügt er an: „In der zweiten Halbzeit muss ich meiner Mannschaft für ihre mentale Leistung ein Riesen-Kompliment machen. Wir haben als Team diszipliniert weitergespielt und an uns geglaubt. Und wir haben mit Marian jemanden gehabt, der gerade in der Schlussphase sehr viel Verantwortung übernommen hat. Am Ende gewinnen wir das vielleicht etwas glücklich, aber mit Sicherheit auch verdient, von der Art und Weise wie wir gespielt haben. Ich bin sehr stolz auf das Team und vor allem auch froh, dass wir zwischenzeitlich nicht immer jubeln, aber am Ende den Sieg feiern konnten.“
Mit den zwei Punkten ziehen DIE RECKEN in der Tabelle am HC Erlangen vorbei und klettern auf den sechsten Platz. Die Chance für weitere Punkte, bekommen die Niedersachsen bereits in der kommenden Woche beim Tabellenführer. Am Donnerstag (19:05 Uhr) ist die Mannschaft von Trainer Christian Prokop bei den Füchsen Berlin zu Gast und will mit etwas Glück für eine Überraschung sorgen.
DIE RECKEN: Domenico Ebner, Dario Quenstedt, Branko Vujović (2), Bastian Roscheck, Veit Mävers (1), Renārs Uščins (3), Filip Kuzmanovski, Marius Steinhauser, Marian Michalczik (5), Niklas Gautzsch, Jonathan Edvardsson (3), Maximilian Gerbl (6/2), Ilija Brozovic (5), Justus Fischer, Hannes Feise (2), Vincent Büchner (2)