DIE RECKEN gewinnen mit 34:32 (17:14) gegen den TBV Lemgo-Lippe und bestehen einen echten Nerventest. 5.603 Zuschauer sahen eine spannungsgeladene Partie, die durch viele harte Zweikampfe und Zeitstrafen geprägt wurde. Nach leichten Anfangsschwierigkeiten konnten sich die Niedersachsen im Laufe der Partie immer weiter steigern. Auch eine zwischenzeitliche Aufholjagd der Gäste und zwei rote Karten sollten die Mannschaft von Trainer Christian Prokop nicht aufhalten, die mit einer lautstarken Kulisse im Rücken alles für den Heimsieg gab und sich am Ende verdient feiern lassen durfte. Verzichten musste das Team dabei auf Adam Nyfjäll sowie Kapitän Marius Steinhauser, der krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stand.
Branko Vujovic erzielte den ersten Treffer der Partie. Dennoch waren die Gäste ab der ersten Sekunde voll da und gingen nach drei Minuten das erste Mal in Führung. Die Mannschaft von Florian Kehrmann stellte direkt eine stabile Deckung machte den RECKEN zu Beginn das Leben schwer. Nach zehn Minuten ging der TBV über einen gut aufgelegten Samuel Zehnder vom Siebenmeterstrich mit 4:7 in Front. Vlad Kulesh brachte die Niedersachsen per Doppelschlag wieder auf ein Tor heran. Der Rückraumshooter sorgte nur wenige Minuten später für den Ausgleich per Kempa-Treffer. In der Abwehr hatten DIE RECKEN jedoch weiterhin ihre Probleme, sodass Trainer Christian Prokop nach 16 Minuten seine erste Auszeit nahm. Es schien, als wenn der Coach die richtigen Worte fand, da seine Mannschaft anschließend direkt beherzter zupackte und über einen Gegenstoßtreffer vom pfeilschnellen Vincent Büchner das erste Mal in Führung ging. Auch Torhüter Simon Gade bekam nun zunehmend die Hände an den Ball und brachte die RECKEN-Festung mit sehenswerten Paraden das erste Mal zum Kochen. Niedersachsens Spitzenhandballer fanden immer mehr in die Partie und konnten den Vorsprung durch Max Gerbl kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit auf drei Tore erhöhen. Es ging mit einem 17:14 für die TSV in die Pause.
DIE RECKEN starteten besser in den zweiten Abschnitt und gingen schnell mit fünf Toren in Front. Allerdings stellten die Gäste im Angriff auf das Sieben gegen Sechs um und waren beim 22:19 schnell wieder auf drei Tore dran. Noch dicker kam es, als erst Ilija Brozovic für einen Griff in den Wurfarm die rote Karte sah und den Niedersachsen anschließend ein Wechselfehler passierte. Kurze Zeit später sah Vincent Büchner für einen Kontakt am Fuß des springenden Lukas Zerbe ebenfalls die rote Karte. Spätestens dort machte sich das Publikum lautstark bemerkbar und peitschte DIE RECKEN nach vorne, die zwischenzeitlich mit drei Spielern weniger auf dem Feld standen. In der 48. Spielminute konnten die Gäste tatsächlich ausgleichen und die Begegnung spitzte sich pünktlich zur Crunchtime immer weiter zu. Dennoch blieben die Niedersachsen ruhig und spielten ihren Stiefel konsequent runter. Justus Fischer brachte seine Mannschaft neun Minuten vor dem Ende wieder mit zwei Toren in Front, sodass nun die Gäste wieder unter Druck gerieten. Nachdem bei den RECKEN bereits zuvor zwei Spieler vom Feld verwiesen wurden, traf es dann Frederik Simak, der für seine dritte Zeitstrafe auch die rote Karte sah. Diesmal gelang es der Mannschaft von Trainer Christian Prokop, die Überzahl-Situation gnadenlos auszunutzen und durch Tore von Branko Vujovic, Max Gerbl und Tilen Strmljan kurz vor Schluss entscheidend auf 32:28 davonzuziehen. Der TBV warf mit einer offensiven Manndeckung zwar nochmal alles in die Waagschale, doch konnte den Rückstand nicht mehr aufholen. Am Ende fuhren DIE RECKEN zwei wichtige Punkte ein und können den Blick in der Tabelle durch den Erfolg weiter nach oben richten.
„Wir wussten vorher, dass das für uns ein sehr richtungsweisendes Spiel sein kann. Verlieren wir das Spiel, haben wir ein negatives Punkteverhältnis. So können wir uns jetzt wieder über ein positives Punkteverhältnis freuen. Ich kann der Mannschaft ein großes Kompliment dafür aussprechen, dass wir es geschafft haben, trotz zwischenzeitlichem Ausgleich nicht in Rückstand zu geraten und verschiedenste Impulse dazu führen, dass wir vorne bleiben. Letztendlich konnten wir die Ruhe bewahren und mit einem guten Lauf kurz vor dem Ende glücklicherweise auf die Siegerstraße einbiegen. Wir haben mal wieder gesehen, wie eng die Bundesliga sein kann und dass so ein Spiel erst gewonnen ist, wenn abgepfiffen wird“, sagte der sportliche Leiter Sven-Sören Christophersen im Anschluss.
Mit dem Heimsieg klettern DIE RECKEN in der Tabelle vorübergehend auf Platz 6 und haben am Dienstag bereits die nächste Aufgabe in der EHF European League vor der Brust. Der HC Kriens-Luzern gastiert zum Rückspiel in der Swiss Life Hall und möchte sich für die Hinspiel-Niederlage revanchieren. Für die Niedersachsen geht es beim Duell mit Fabian Böhm, Andy Schmid und Co darum, die Erfolgsserie aus vier Siegen in Folge weiter auszubauen. Tickets sind immer noch über den Online-Ticketshop erhältlich!
DIE RECKEN: Simon Gade (1), Dario Quenstedt, Branko Vujovic (2/1), Renars Uscins (6), Marian Michalczik (1), Vlad Kulesh (5), Tilen Strmljan (1), Jonathan Edvardsson (2), Max Gerbl (5/2), Martin Hanne, Ilija Brozovic (1), Justus Fischer (4), Hannes Feise (1), Daniel Weber, Koray Ayar, Vincent Büchner (5)