DIE RECKEN gewinnen ein hart umkämpftes Spiel mit 35:34 (17:16) bei der GWD Minden, die den Niedersachsen mit einer offensiven Deckung – trotz dezimiertem Kader – ab der ersten Minute das Leben schwer machten. Dennoch ließen sich DIE RECKEN nicht aus der Bahn werfen und kamen insbesondere über die Neuzugänge Renārs Uščins (8 Tore) und Vlad Kulesh (7 Tore) zu Torerfolgen. Als es in der Schlussphase beim Stand von 31:31 nochmal eng wurde, übernahm Marian Michalczik Verantwortung und sorgte mit seinen Aktionen im Angriff für die Entscheidung gegen seinen alten Verein. Mit den zwei Punkten klettern DIE RECKEN auf den siebten Tabellenplatz und bleiben auch im dritten Auswärtsspiel ungeschlagen. Während Bastian Roscheck nach seiner Leidenszeit für das Spiel zurück in den Kader kehrte, fehlten Martin Hanne und Evgeni Pevnov verletzungsbedingt.
Marian Michalczik erzielte den ersten Treffer der Partie. Allerdings sorgte der Gastgeber über Niclas Pieczkowski direkt für die passende Antwort. Generell fanden die Mindener besser in die Partie, die Niedersachsens Spitzenhandballer mit einer offensiven (fast Mann-)Deckung zum Start etwas überrumpelten. Magnus Holpert vergoldete die starke GWD-Anfangsphase und stellte auf 3:6. Trainer Christian Prokop reagierte und wechselte bereits nach wenigen Minuten auf einigen Positionen durch. Torhüter Dario Quenstedt kam neu in die Partie und sorgte mit zwei Paraden in Folge dafür, dass sein Team durch Vlad Kulesh in der elften Spielminute den Rückstand auf ein Tor verkürzen konnte. Daraufhin erlaubten sich DIE RECKEN zwei technische Fehler im Angriff, sodass erst Max Staar und kurz danach Mats Korte mit ihren Toren den Vorsprung für Minden erneut auf drei Tore hochschraubten. Allerdings ließen sich die Niedersachsen davon nicht beeindrucken und bekamen in der Deckung nun mehr Zugriff auf den GWD-Angriff. Der Gastgeber erlaubte sich einige technische Fehler, die von der TSV Hannover-Burgdorf auf der Gegenseite in einfache Tore umgemünzt wurden. DIE RECKEN konnten in der Phase erst durch Vincent Büchner ausgleichen und kurze Zeit später durch Renārs Uščins sogar erneut in Führung gehen. Es ging mit einer knappen 17:16-Führung in die Halbzeitpause.
Mit einem Doppelschlag sorgte ein gut aufgelegter Renārs Uščins dafür, dass sein Team gut aus der Pause kam und erstmalig den Vorsprung auf drei Tore erhöhte. GWD Minden blieb jedoch stets in gefährlicher Nähe und erwies sich als der erwartet schwere Gegner. Der Rückraum spielte im Angriff einen schnellen Ball und erarbeitete sich über Magnus Holpert, Tomas Urban oder Niclas Pieczkowski immer wieder freie Gelegenheiten. Mit weiteren Paraden von Torhüter Malte Semisch konnte sein Team in der 39. Spielminute ausgleichen. Allerdings schafften es die Grün-Weißen nicht, selbst in Führung zu gehen, sodass Renars Ucins durch einen weiteren guten Lauf der RECKEN auf 26:23 stellte. Einen wichtigen Anteil daran hatte auch Torhüter Domenico Ebner, der im zweiten Durchgang nochmal in die Partie kam und sich sofort mit wichtigen Paraden auszeichnete. Die Niedersachsen hätten sogar noch weiter erhöhen können, doch ließen einige freie Gelegenheiten liegen, sodass Minden wieder auf ein Tor herankam. Fünf Minuten vor dem Ende erzielte Jonah Jungmann sogar den Ausgleich, womit die Begegnung endgültig wieder offen war. Marian Michalczik, der in der Crunch-Time schon mehrfach glänzte, nahm auch diesmal das Heft in die Hand und sorgte mit mehreren guten Aktionen in Folge dafür, dass sich sein Team kurz vor Schluss entscheidend auf drei Tore absetzte. Am Ende gewinnen DIE RECKEN mit 35:34 bei GWD Minden und fahren zwei hart erkämpfte Punkte ein.
„Das war heute eine mentale Herausforderung, der wir nicht zu 100% gewachsen waren. Wir schmeißen zu leicht die Bälle weg, geraten mit 3:6 früh in Rückstand und man merkt, dass sich Verunsicherung und Hektik ausbreitet. Das sind dann Spiele, die für uns weniger Spaß machen. Aber am Ende war wichtig, dass wir das durchgezogen und geschafft haben“, fasst Trainer Christian Prokop den Spielverlauf anschließend kurz zusammen.
Mit dem Auswärtssieg rücken die Niedersachsen auf den siebten Tabellenplatz vor und haben bereits genau in einer Woche die Chance, mit einem weiteren Erfolg in der eigenen Halle nachzulegen. Am Donnerstag kommt es um 19:05 Uhr zum Nordderby mit dem HSV Hamburg. Tickets sind immer noch über den Online-Ticketshop erhältlich.
DIE RECKEN: Domenico Ebner, Dario Quenstedt, Branko Vujović, Veit Mävers, Renārs Uščins (8), Filip Kuzmanovski, Marius Steinhauser (5), Marian Michalczik (3), Vlad Kulesh (7), Jonathan Edvardsson, Maximilian Gerbl (1/1), Ilija Brozovic (3), Justus Fischer (1), Hannes Feise (2), Vincent Büchner (5)