Die TSV Hannover-Burgdorf belohnt sich für eine tolle Mannschaftsleistung und sichert sich durch ein 32:32 (13:15) bei den Füchsen Berlin einen Punkt. Niedersachsens Spitzenhandballer haben sich über 60 Minuten auf Augenhöhe bewegt und auch von Rückschlägen nicht beeindrucken lassen. Filip Kuzmanovski sorgte per Kempa-Tor kurz vor Schluss für die Entscheidung. Verzichten mussten DIE RECKEN auf Martin Hanne, Fabian Böhm, Ivan Martinovic sowie ihren Cheftrainer Christian Prokop, der von Heidmar Felixson ersetzt wurde und Unterstützung vom sportlichen Leiter Sven-Sören Christophersen bekam.
DIE RECKEN kamen gut in die Partie. Niedersachsens Spitzenhandballer fanden im Angriff gute Lösungen und gingen bereits nach fünf Minuten mit 2:5 in Führung. Daran beteiligt war insbesondere Domenico Ebner im Tor, der dem Gastgeber mehrere Würfe wegnehmen konnte. Die Berliner hatten zu Beginn im Angriff große Probleme, sodass Trainer Jaron Siewert bereits in der 12. Spielminute mit seiner ersten Auszeit reagierte. Allerdings waren die Niedersachsen auch in der Folge die spielführende Mannschaft und hielten die Füchse weiter auf Distanz. Selbst eine Unterzahl-Situation überstanden DIE RECKEN gut und konnten so weiterhin befreit aufspielen. Jedoch erhielt Nejc Cehte bereits in der 26. Spielminute seine zweite Zeitstrafe und musste somit aufpassen, nicht frühzeitig die rote Karte zu kassieren. Da Ivan Martinovic verletzungsbedingt fehlte und Cehte dadurch der einzige Linkshänder im Rückraum war, durfte sich der Slowene keinen Feldverweis erlauben. DIE RECKEN zeigten sich unbeeindruckt und trugen eine zwei Tore-Führung in die Halbzeit-Pause.
Den Füchsen gelang der bessere Start in den zweiten Durchgang. Linksaußen Milos Vujovic sorgte mit einem Doppelschlag für den Ausgleich. Jedoch bewiesen die Niedersachsen echte Willensstärke und waren kurze Zeit später wieder mit zwei Toren in Front. Beide Teams drückten auf das Tempo, sodass sich die Begegnung zu einem offenen Schlagabtausch entwickelte. In der 43. Spielminute ging der Gastgeber durch Abwehrchef Viran Morros das erste Mal in Führung. DIE RECKEN fanden allerdings im Angriff stets die richtigen Mittel und konnten Mal um Mal ausgleichen. Rechtsaußen Johan Hansen zeigte sich in herausragender Verfassung und war mit neun Treffern ein wichtiger Faktor der TSV Hannover-Burgdorf. Nach 50 gespielten Minuten stand ein 26:26 auf der Anzeigetafel. Der Gastgeber konnte sich in der Crunch-Time erneut eine zwei Tore-Führung erarbeiten. Doch die Niedersachsen kämpften sich immer wieder zurück ins Spiel und erzielten in der 58. Spielminute den Ausgleich. Die Füchse hatten knapp 30 Sekunden vor Schluss den Ball und unter Zeitspiel die Gelegenheit, den vielleicht entscheidenden Führungstreffer zu erzielen. Paul Drux schnappte sich den Ball und brachte sein Team in Front. Den RECKEN blieben allerdings noch 20 Sekunden, um einen finalen Angriff zu starten. Johan Hansen spielte fünf Sekunden vor dem Ende einen Kempa-Pass auf Filip Kuzmanovski, der nur noch ins leere Tor einnetzen musste. Und schon war das Unentschieden bei den Füchsen Berlin perfekt!
„Wir wussten, dass das heute über 60 Minuten ein echter Kampf werden kann und wir insbesondere über die Emotionen kommen müssen. Die Füchse spielen ein sehr hohes Tempo, was wir heute gut unterbinden konnten. Es waren sehr viele Faktoren, die heute zusammengekommen sind“, sagt Trainer Heidmar Felixson anschließend über die Gründe für den Punktgewinn. In Bezug auf seinen ersten Einsatz als Cheftrainer bei den RECKEN fügt er hinzu: „Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Aber ich hätte Christian gerne dabeigehabt.“
Mit dem Unentschieden sammeln DIE RECKEN einen weiteren wichtigen Punkt in der LIQUI MOLY HBL. An dem Tabellenstand ändert sich vorerst nichts – Die Niedersachsen stehen weiterhin auf dem 14. Tabellenplatz. Bis zur nächsten Aufgabe steht nun erstmal eine Länderspielpause auf dem Programm. Dann kommt der HSV Hamburg am 21.04. zum Duell in die RECKEN-Festung.
DIE RECKEN: Domenico Ebner, Urban Lesjak, Nejc Cehte (4), Bastian Roscheck, Veit Mävers (2), Johan Hansen (9/4), Evgeni Pevnov (2), Filip Kuzmanovski (7), Matteo Ehlers, Jannes Krone, Jonathan Edvardsson, Ilija Brozovic (6), Justus Fischer, Hannes Feise (2), Vincent Büchner