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Punkteteilung vor Rekordkulisse

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DIE RECKEN erkämpfen sich nach 60 kampfbetonten Minuten ein 26:26 (13:14) Unentschieden gegen die MT Melsungen und bleiben damit in der Liga im Jahr 2023 vor heimischem Publikum weiterhin ungeschlagen. 9.112 Zuschauer sahen ein spannendes Spiel zwischen zwei Teams, die sich auf der Platte keinen Zentimeter schenkten. Nachdem die Nordhessen im ersten Durchgang noch die spielführende Mannschaft waren, fanden Niedersachsens Spitzenhandballer in der zweiten Hälfte immer mehr in ihr Spiel. Am Ende blieb der Mannschaft von Trainer Christian Prokop sogar noch die Chance auf das entscheidende Tor zum Sieg, die allerdings nicht genutzt werden konnte. Somit müssen sich DIE RECKEN mit einem Punkt zufriedengeben, der mit Blick auf die Tabelle aber noch sehr wertvoll werden könnte. Erfreulich ist außerdem, dass DIE RECKEN beim heutigen Aufeinandertreffen ihren Saison-Zuschauerrekord brechen konnten. Verzichten musste das Team verletzungsbedingt auf Marius Steinhauser, Jonathan Edvardsson und Bastian Roscheck. Martin Hanne war hingegen wieder im Kader – für einen Einsatz reichte es noch nicht.

Die Partie begann aus Sicht der RECKEN sehr zerfahren. Niedersachsens Spitzenhandballer erlaubten sich zum Start einige technische Fehler und Fehlwürfe, die von der MT Melsungen mit einem Doppelschlag prompt bestraft wurden. Max Gerbl setzte zwar anschließend den ersten Treffer, doch die Gäste bleiben weiterhin das spielführende Team. Trainer Christian Prokop reagierte nach acht Minuten beim Stand von 2:6 mit seiner ersten Auszeit. In der Folge legten DIE RECKEN den Schalter um und fanden nun endlich in ihr Angriffsspiel. Max Gerbl verkürzte mit seinem dritten Treffer auf 5:6. Die TSV Hannover-Burgdorf war nun im Spiel, sodass es Roberto Garcia Parrondo seinem Trainer-Kollegen gleichtat und ebenfalls den Auszeit-Buzzer betätigte. Dario Quenstedt kam neu in die Partie und zeichnete sich sofort mit wichtigen Paraden aus. Allerdings verpassten es DIE RECKEN in Überzahl, den Ausgleichstreffer zu erzielen, sodass die MT vorerst weiterhin den Ton angab. Stattdessen kassierte Vlad Kulesh sogar eine Zeitstrafe und die Nordhessen gingen wieder mit zwei Toren in Front. Niedersachsens Spitzenhandballer ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und blieben stets in gefährlicher Nähe. Es ging mit einem 13:14 in die Halbzeitpause. 

Der Start in den zweiten Durchgang lief für beide Teams alles andere als optimal. Es dauerte ganze acht Minuten, bis Max Gerbl den ersten Treffer der zweiten Hälfte und gleichzeitig den Ausgleich erzielte. Vorher dominierten insbesondere die Torleute auf beiden Seiten. Vincent Büchner legte noch ein weiteres Tor drauf, wodurch DIE RECKEN erstmalig in Front gingen. Von einem Einbruch bei der MT allerdings keine Spur. Die Gäste legten eine disziplinierte Spielweise an den Tag und setzten immer wieder Nadelstiche in der RECKEN-Abwehr. Die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, der für die über 9.000 Zuschauer einiges zu bieten hatte. Immer wieder wechselte die Führung, sodass sich kein Team entscheidend absetzen konnte. In der 50. Spielminute brachte Kreisläufer Ilija Brozovic seine Mannschaft erstmalig mit zwei Toren in Front, womit die Zeichen rund zehn Minuten vor dem Ende in Richtung Heimsieg standen. Die Nordhessen konnten mehrfach auf einen Treffer verkürzen, doch mussten stets schnelle Antworten der RECKEN hinnehmen. Allerdings verpassten es die Hausherren, den Deckel vorzeitig drauf zu machen, sodass ausgerechnet Timo Kastening 30 Sekunden vor Schluss einen Ball abfing und für den Ausgleichstreffer gegen seinen alten Verein sorgte. Der Mannschaft von Trainer Christian Prokop blieb noch ausreichend Zeit, um einen letzten Angriff zu fahren. Die Nordhessen stemmten sich jedoch mit allen Kräften dagegen und zwangen die TSV zu einem direkten Freiwurf nach Ablauf der regulären Spielzeit. Vlad Kulesh probierte sein Glück und verfehlte das Tor nur haarscharf, sodass beide Teams anschließend in eine Punkteteilung einwilligen mussten.

„Wir haben uns am Ende nicht clever genug angestellt, um die zwei Punkte zu haben. Trotzdem möchte ich meiner Mannschaft für die Leistung heute ein Kompliment aussprechen. Das Team hat sich trotz der schlechten Anfangsphase in das Spiel gebissen, fightet vor allem in der Abwehr gegen eine Bank an Nationalspielern auf der anderen Seite, die heute unglaublich diszipliniert gespielt haben. Aber dieses zähe Spiel, dieses Ringen um jeden Zentimeter, sind wir bereit zu gehen. Am Ende sieht es auch so aus, als wenn wir dafür belohnt werden. Es ist bitter, dass wir es nicht hinkriegen. Trotzdem gehen wir hier mit einem Punkt zu Hause raus“, fasst Trainer Christian Prokop das Spiel anschließend zusammen.

Für Niedersachsens Spitzenhandballer steht bereits genau in einer Woche die nächste, nicht einfachere, Aufgabe an. Die Mannschaft von Trainer Christian Prokop ist zu Gast beim SC DHfK Leipzig, der seine gute Form trotz der Niederlage in Erlangen sicherlich weiter bestätigen möchte.

DIE RECKEN: Domenico Ebner, Dario Quenstedt, Branko Vujovic (3/1), Luc Depping, Veit Mävers (2), Renars Uscins (1), Evgeni Pevnov (1), Marian Michalczik (2), Vlad Kulesh (2), Max Gerbl (6/5), Martin Hanne, Ilija Brozovic (4), Justus Fischer, Hannes Feise (1), Koray Ayar, Vincent Büchner (4)