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Punkteteilung gegen Kriens-Luzern

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DIE RECKEN und der HC Kriens-Luzern trennen sich nach einem spannungsgeladenen Duell in der Swiss Life Hall 30:30-Unentschieden. Nachdem die Niedersachsen in den ersten 20 Minuten der Partie noch den Ton angaben, waren es anschließend die Schweizer, die über einen stark aufspielenden Andy Schmid zur Pause ausgleichen konnten. Trotz des vorzeitigen Ausscheidens in der EHF European League legten die Gäste eine beherzte Leistung hin und waren auch über weite Strecken des zweiten Durchgangs die bessere Mannschaft. Dagegen ließen die Niedersachsen viele Wurfgelegenheiten liegen und liefen daher einem Rückstand hinterher. Dennoch fing sich die Mannschaft von Trainer Christian Prokop in den Schlussminuten und konnte durch einen Rückraumkracher von Renars Uscins doch noch eine Punkteteilung erreichen. Verzichten musste die Mannschaft dabei auf Adam Nyfjäll, Branko Vujovic und Marius Steinhauser. Dafür waren mit Daniel Weber und Johannes Thiel, der sein Pflichtspiel-Debüt gab, zwei Talente aus dem Perspektivkader mit dabei.

Andy Schmid setzte den ersten Treffer der Partie und zeigte direkt, worauf sich das Publikum in der Swiss Life Hall gefasst machen darf. Seine Mannschaft kam besser ins Spiel und ging nach wenigen Minuten mit 1:3 in Führung. Allerdings sorgten DIE RECKEN mit einem 4:0-Lauf für die passende Antwort. Einer der Hauptgründe war dabei die verbesserte Abwehr, die für einfache Ballgewinne und schnelle Gegenstoßtore sorgte. Andy Schmid bekamen die Niedersachsen jedoch trotzdem nicht in den Griff. Der Spielmacher erzielte immer wieder eigene Tore oder setzte seine Mitspieler um Ex-RECKE Fabian Böhm sehenswert in Szene, wodurch sein Team beim 10:9 in der 20. Spielminute weiterhin den Anschluss halten konnte. Niedersachsens Spitzenhandballer berappelten sich wieder und konnten den Vorsprung über einen gut aufgelegten Vincent Büchner erstmalig auf vier Tore nach oben schrauben. Doch wie schon zuvor ließen die Schweizer nie locker und hielten wacker dagegen. Erst erzielte Gino Steenaerts den Ausgleich, dann brachte Fabian Böhm die Luzerner wieder in Front. Es ging mit einem 14:14 in die Halbzeitpause. 

Auch der Start in den zweiten Durchgang sollte den Gästen gehören, die über Marin Sipic und Andy Schmid mit zwei Toren in Front gingen. Daran verantwortlich war auch Torhüter Yassine Belkaied, der den RECKEN einige freie Würfe wegnehmen konnte. Zwar konnte Jonathan Edvardsson noch den schnellen Ausgleich erzielen, doch die Schweizer hatten nun Feuer gefangen. Allen voran Andy Schmid, der eine Gala-Vorstellung zeigte und am Ende mit 14 Toren der erfolgreichste Schütze des Abends sein sollte. Dagegen gingen die Niedersachsen uneffektiv mit ihren Chancen um und liefen daher über weite Strecken der zweiten Halbzeit einem zwei Tore-Rückstand hinterher. Dennoch fanden DIE RECKEN im Rahmen einer Überzahl zurück in ihr Spiel und konnten über Daniel Weber, der den erkälteten Marius Steinhauser ersetzte, in der 47. Spielminute erneut in Führung gehen. Vincent Büchner brachte seine Mannschaft anschließend sogar nach einem abgefangenen Ball mit 24:22 in Front. Doch erneut scheiterten die Hausherren an Yassine Belkaied, der sich mehrfach sehenswert auszeichnen konnte. So übernahmen die Gäste pünktlich zur Crunchtime erneut die Spielführung und waren beim 25:26 durch Radojica Cepic, der in der vergangenen Spielzeit noch bei der HSG Wetzlar unter Vertrag stand, wieder vorne. Luzern hatte in der Schlussphase die besseren Lösungen parat und stellte durch Marin Sipic in der 58. Spielminute auf 27:29. Zum richtigen Zeitpunkt schaltete sich Dario Quenstedt ein, der mit einer wichtigen Parade dafür sorgte, dass Max Gerbl vom Siebenmeterstrich den erneuten Ausgleich herstellen konnte. Jedoch brachte Andy Schmid die Schweizer mit seinem letzten Tor des Abends 30 Sekunden vor dem Ende wieder in Front. Somit blieb den RECKEN ein letzter Angriff, um doch noch ein Unentschieden vor heimischer Kulisse zu erreichen. Renars Uscins bewies Nervenstärke und sorgte mit seinem Tor zum 30:30 für die Entscheidung.

„Wir hätten uns einen entspannteren Abend gewünscht, da wir in der Abwehr viel investiert haben. In der ersten Halbzeit konnten wir mit einer guten Abwehr einfache Tore im Angriff erzielen und mit einigen Toren in Führung gehen. Leider holen wir Luzern durch eigene Fehler dann unnötig zurück ins Spiel. Dann kommen wir schlecht in die zweite Halbzeit und die Gäste werden stärker, sodass es für die Zuschauer ein spannendes Spiel wird. Wir hatten heute nicht die Torhüter-Paraden, die wir gebraucht hätten und waren im Angriff nicht effektiv genug“, sagt Trainer Christian Prokop zur Leistung seiner Mannschaft.

Dem fügt Martin Hanne hinzu: „Wir haben heute leider nicht so konsequent gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir haben zwischenzeitlich mit vier Toren vorne gelegen und die Führung dann zu leicht hergegeben. Das darf uns nicht passieren. In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Würfe liegengelassen und sind dadurch die ganze Zeit einem Rückstand hinterhergelaufen. Luzern hat das mit ihren erfahrenen Spielern sehr schlau gemacht. Wir haben zwar dagegengehalten, aber hatten heute nicht den Killer-Instinkt, um vorne die Tore zu machen.“

Durch den Punktgewinn behalten die Niedersachsen zwar ihren ersten Tabellenplatz, doch verpassen den vorzeitigen Gruppensieg. Gornik Zabrze konnte sein Parallelspiel gegen AEK Athen gewinnen und kann daher ebenfalls das Hauptrunden-Ticket lösen. In der kommenden Woche treffen DIE RECKEN und Zabrze dann aufeinander und werden den Gruppensieg unter sich ausmachen. Dazu geht es bei dem Duell darum, wie viele Punkte die jeweiligen Teams mit in die Hauptrunde nehmen, sodass viel Spannung erwartet werden darf. Vorher hat die Mannschaft von Trainer Christian Prokop aber noch ihr nächstes Bundesliga-Spiel am Samstag beim TVB Stuttgart vor der Brust und möchte auch dort die nächsten beiden Punkte in der LIQUI MOLY HBL einfahren.

DIE RECKEN: Koray Ayar, Ilija Brozovic (2), Vincent Büchner (5), Jonathan Edvardsson (3), Hannes Feise, Justus Fischer (2), Simon Gade, Max Gerbl (5), Martin Hanne (4), Vlad Kulesh (2), Marian Michalczik, Dario Quenstedt, Tilen Strmljan (2), Johannes Thiel, Renars Uscins (4), Daniel Weber