DIE RECKEN stecken mitten im Oktober-Marathon, der die Mannschaft von Trainer Christian Prokop mit sieben Spielen binnen 23 Tagen vor einige Herausforderungen stellt. Unter der Woche waren die Niedersachsen noch in der EHF European League im Einsatz und konnten beim HC Kriens Luzern zum Auftakt in die Gruppenphase einen wichtigen Erfolg feiern. Nur drei Tage später geht es mit der nächsten Aufgabe in der LIQUI MOLY HBL morgen (19 Uhr) gegen den SC DHfK Leipzig weiter. Für beide Mannschaften geht es beim Duell darum, durch einen Erfolg weitere Plätze nach oben gutzumachen.
Groß war im Sommer bei den Sachsen die Vorfreude auf die neue Saison, da das letzte Jahr alles andere als einfach war. Durch einen schlechten Saisonstart fanden sich die Leipziger schnell in der unteren Tabellenhälfte wieder und brauchten ihre Zeit, um zurück in die Erfolgsspur zu finden. Die Verantwortlichen entließen unter anderem ihren damaligen Trainer Andre Haber, der mittlerweile beim HC Elbflorenz Dresden an der Seitenlinie steht. Darauffolgte Rúnar Sigtryggsson, der mit seinem Team schnell die ersten Siege einfahren und sogar überraschende Erfolge gegen Top-Teams einfahren konnte. Dennoch schlossen die Leipziger die Spielzeit 2022/23 auf dem elften Tabellenplatz ab, womit man nicht unbedingt zufrieden war.
Aktuell stehen sie nach keinem leichten Auftaktprogramm auf dem zehnten Tabellenplatz. Zum Start trafen die Leipziger erst auf die Füchse Berlin und anschließend auf die MT Melsungen, wo man sich beide Male nur knapp geschlagen geben musste. Danach folgten allerdings glücklicherweise die ersten Punkte gegen Wetzlar, womit ein Start wie im Vorjahr bereits verhindert werden konnte. Mit einem Unentschieden gegen den SC Magdeburg sowie einem knappen Erfolg über den THW Kiel am vergangenen Wochenende konnten die Grün-Weißen gegen Top-Teams in dieser Spielzeit bereits einige Ausrufezeichen setzen, sodass mit ihnen in diesem Jahr definitiv zu rechnen ist.
Dafür haben sich die Sachsen im Vorfeld hochkarätig verstärkt. Franz Semper kam im Sommer aus Flensburg und möchte nun bei seinem Heimatverein zu alter Stärke zurückfinden. Mit Moritz Strosack und Andri Mar Runarsson, der übrigens der Sohn von Trainer Rúnar Sigtryggsson ist, verpflichteten sie zwei junge Leute, die ihr großes Potenzial bereits unter Beweis stellen konnten. Komplettiert werden die Neuzugänge durch Domenico Ebner, der jedem RECKEN-Fan ein Begriff sein sollte. Der italienische Nationaltorhüter stand in der vergangenen Saison noch für die TSV Hannover-Burgdorf unter Vertrag, sodass es bereits früh zu einem besonderen Wiedersehen kommen wird.
Im Kader der Leipziger stehen einige Ausnahme-Handballer, die ein Spiel im Alleingang entscheiden können. Allen voran Viggo Kristjansson, der mit einer herausragenden Übersicht und guten Entscheidungen für eine Menge Torgefahr im Angriff sorgt. Auf der Spielmacher-Position kann sich das Team normalerweise auf Luca Witzke verlassen, der auch in der deutschen Nationalmannschaft bereits eine gute Rolle eingenommen hat. Allerdings kuriert der Rechtshänder aktuell eine Muskelverletzung am Oberschenkel aus, sodass die Kräfte umverlagert werden müssen. Mit Kristian Sæverås haben sie einen weiteren herausragenden Torhüter in ihren Reihen, der seine Qualität in der Vergangenheit schon mehrfach verdeutlichen konnte. Daher ist bei den RECKEN insbesondere im Abschluss eine hohe Konzentration gefragt.
Viel Zeit zur Vorbereitung blieb den Niedersachsen nicht. Vor zwei Tagen bestritt die Mannschaft von Trainer Christian Prokop in der EHF European League noch ein umkämpftes Spiel gegen den HC Kriens-Luzern, sodass insbesondere regenerieren angesagt war. Mit den zwei Punkten im Gepäck ließ sich aber immerhin die Rückreise aus der Schweiz besser antreten. Trotz der Freude über den Erfolg kehrte die Mannschaft schnell auf den Boden der Tatsachsen zurück und fokussierte sich auf das morgige Spiel, das es bekanntlich in sich haben wird. Beide Teams wollen ihre nächsten Punkte einfahren, um den Blick in der Tabelle weiter nach oben zu richten. Daher darf sich das Publikum morgen auf ein spannungsgeladenes Match freuen.
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