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Nachgefragt bei Christian Prokop

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Die TSV Hannover-Burgdorf hat in der vergangenen Spielzeit eine Achterbahn der Gefühle erlebt und letztendlich den 13. Platz belegt. Im Sommer folgte der große Umbruch mit sieben Neuzugängen und sechs Abgängen. Nun sind es nur noch wenige Tage bis zum ersten Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig. Trainer Christian Prokop hat sich vor dem Auftakt den wichtigsten Fragen gestellt.

Ihr habt in der vergangenen Saison den 13. Platz belegt und hattet dort immer wieder mal gute Momente, aber auch eben einige nicht so gute. Wie bewertest du rückblickend die vergangene Spielzeit?

Christian Prokop: Die vergangene Spielzeit war für uns in vielen Bereichen maximal herausfordernd. Wir hatten bereits früh in der Saison mit einer latenten Nähe zu den Abstiegsplätzen zu tun und mussten uns Stück für Stück nach oben arbeiten. Dazu kam im Sommer, mit mir als Trainer, ein nicht zu unterschätzender Umbruch. Wir haben sicherlich keine beglückende Saison gespielt, aber konnten uns kontinuierlich weiterentwickeln. Neben Enttäuschungen haben wir auch für einige Highlights gesorgt. Dabei denke ich insbesondere an das packende DHB-Pokal Achtelfinale gegen den THW Kiel, das Unentschieden gegen die Füchse Berlin oder auch die souveränen Auswärtssiege in Mannheim oder Melsungen. Dem stehen dann aber Niederlagen gegen Balingen oder Lübbecke gegenüber, womit sich die Saison insgesamt als eher durchwachsen betiteln lässt.

Kam euch die spielfreie Zeit nach der kräftezerrenden Saison ganz gelegen, um etwas Abstand zu nehmen und neue Energie zu tanken?

Christian Prokop: Natürlich war die Pause sehr guttuend. Wir haben uns entschieden, eine zweigeteilte Vorbereitung mit einer kürzeren ersten Urlaubsphase zu machen. Gerade um die Integration der sieben Neuzugänge schneller anzugehen. Daher sind wir am 11.07. als erstes Bundesliga-Team in die Saisonvorbereitung gestartet. Die Urlaubszeit verlief schon mit einer großen Vorfreude auf die veränderte RECKEN-Mannschaft, welche dies dann auch in der Vorbereitung bestätigt hat.

Du hast die Neuzugänge bereits thematisiert. Wie schnell hat die Integration geklappt? Hat das sofort ab dem ersten Training funktioniert oder musste sich dieser Prozess erst über die Vorbereitung finden?

Christian Prokop: Es wurden alle gut aufgenommen. Die Neuzugänge haben sich ab dem ersten Tag direkt eingebracht, es wird viel gesprochen. Jeder hat das Bestreben, seine volle Leistung hier für unser gemeinsames Ziel einzubringen. Deswegen bringt die Arbeit mit der Mannschaft große Freude.

Gibt es einen Spieler, der sich in der Vorbereitung besonders hervorgehoben hat oder vielleicht einen großen Entwicklungsschritt machen konnte?

Christian Prokop: In der Identitäts- und taktischen Entwicklung sind wir gut vorangekommen. In der Abstimmung des Zusammenspiels, im sogenannten blinden Verständnis, sind wir noch nicht bei 100 Prozent, aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht möglich. Wir werden als Team gefordert sein, jetzt weitere Schritte nach vorn zu machen.

Ihr hattet in der Vorbereitung ein komplexes Programm. Vier Testspiele, Zwei Turniere und das Trainingslager in Barsinghausen. Gab es da Momente, die du besonders negativ oder positiv erwähnen würdest?

Christian Prokop: Wir haben die Zeit am Anfang bewusst genutzt, um erstmal nicht in die Testspiele zu starten, sondern die Grundlagen im athletischen und läuferischen Bereich zu legen. Danach gab es viele interessante Tests gegen gute Teams. Am Chambery-Spiel hatten wir im Nachgang schon noch zu Knabbern. Da konnten wir unsere Griffigkeit und Kompaktheit in der Abwehr nicht so zeigen, wie wir es wollten. Das hat eine halbe Woche später beim Spielo-Cup schon um einiges besser funktioniert. Im Finale zeigten wir gegen Lemgo ein sehr gutes Spiel, wo auch die Intensität und Emotionalität bei jedem Einzelnen gestimmt hat. Die Form geht nach oben, was wir wir beim vergangenen Test gegen den SC Magdeburg untermauern konnten.

In der Vorbereitung war von außen zu spüren, dass die Mannschaft ein neues Gesicht bekommen hat und insgesamt ein neuer Ehrgeiz herrscht. Worauf dürfen sich die RECKEN-Fans in der neuen Saison freuen?

Christian Prokop: Auf eine TSV-Mannschaft, die bei jeden 60 Minuten ihr Herz sprichwörtlich auf dem Feld lässt. Das wird mit den größten Einfluss auf das Endergebnis haben. Zudem wollen wir über eine aktive Abwehr ins Laufen kommen. Setzen wir diese Punkte entsprechend um, werden wir unsere Zuschauer und Fans mitnehmen, emotionalisieren und damit wiederum unsere Leistung steigern.

Bis zum ersten Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig sind es nur noch wenige Tage. Was erwartest du von den Gästen und wie bereitet ihr euch vor?

Christian Prokop: Wir werden uns ab Sonntag auf unser erstes Spiel vorbereiten. Es wird wichtig sein, einen guten Mix aus kämpferischen Tugenden und disziplinierter Spielfreude abzuliefern. Für beide Mannschaften geht es um einen guten Start in die neue Spielzeit. Dementsprechend erwarte ich ein hochintensives Spiel, wo wir als Gewinner vom Parkett gehen wollen und auf eine tatkräftige Unterstützung unserer Anhänger hoffen.

Gibt es etwas, das du den RECKEN-Fans vor dem Start noch sagen möchtest?

Christian Prokop: Wir hatten vor ca. drei Monaten unseren Saisonabschluss gegen Leipzig vor einer stimmungsvollen Kulisse. Daher hoffe ich, dass die Menschen die vor Ort waren, wieder kommen und uns lautstark helfen. Das Team hat in den vergangenen Wochen viel investiert. Ich habe ein gutes Gefühl für die neue Saison mit dieser Mannschaft und bin mir sicher, dass es emotionale und interessante Spiele geben wird. Also kommt in die „ZAG-Arena“ und lasst uns zusammen angreifen!

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