Mit Koray Ayar konnte ein weiteres Talent aus der RECKEN-Schmiede bereits bei den Profis anklopfen und seine ersten Pflichtspiele absolvieren. Der Weg dorthin war allerdings nicht immer einfach. Früh musste der 22-jährige mit einer Enttäuschung umgehen, ließ sich davon jedoch nicht unterkriegen und entwickelte sich zu einem großen Talent auf seiner Position. Das blieb auch vom türkischen Nationaltrainer nicht unbemerkt, der Ayar erst kürzlich für einen weiteren Lehrgang im Oktober nominierte. Ganz nebenbei engagiert sich der Kreisläufer im Burgdorfer Nachwuchs und hat auch als Trainer große Ambitionen.
Mit 14 Jahren wechselte der damalige Rückraum-Spieler vom TuS Empelde in den Unterbau der TSV Hannover-Burgdorf. Unter dem damaligen Trainer Axel Unruh war schnell klar: Mit seinem Durchsetzungsvermögen und seiner Kraft ist Ayar besser am Kreis aufgehoben. Auch wenn das Talent dies erst nicht wahrhaben wollte, wie er lachend im Gespräch sagte: „Ich habe früh mit dem Handballspielen angefangen und war immer im Rückraum Zuhause. Als mir dann gesagt wurde, dass ich eine neue Position erlernen müsse, war das für mich erstmal ein Schlag ins Gesicht. Im Nachhinein kann ich jedoch sagen, dass es das Beste war, was mir passieren konnte.“
Und jeder, der schon einmal aktiv Handball im Verein gespielt hat, weiß ganz genau: Das Erlernen einer neuen Position ist nicht so einfach. Das meint auch Ayar: „Ich hatte zu Beginn noch meine Probleme am Kreis. Beispielsweise bin ich bei meinem ersten Einsatz, sobald ich den Ball bekommen habe, erst abgesprungen und hab mich anschließend in Richtung Tor gedreht. Irgendwann kam ein Trainer zu mir und erklärte, dass man das andersrum machen müsse.“ Allerdings war nach anfänglichen Schwierigkeiten der Ehrgeiz des Talents gepackt, das sich schnell an die neue Aufgabe gewöhnte und auch im Kraftraum Extrastunden einlegte.
Mit viel Fleiß und hoher Disziplin wurde Ayar immer besser, sodass er sich auf seiner Position etablierte und trotz seiner jungen Jahre schon einige Erfolge verzeichnen konnte. Unter seinem damaligen A-Jugend-Trainer Iker Romero gelang ihm mit seiner Mannschaft das Erreichen des Halbfinals der Deutschen Meisterschaft. Dazu wurde der Kreisläufer schon zu mehreren Lehrgängen der türkischen Nationalmannschaft eingeladen, auch wenn er noch auf seinen ersten Einsatz hofft. Die nächste Gelegenheit bekommt er im Oktober. Im Rahmen der Qualifikationsspiele gegen Portugal und Nordmazedonien steht ein weiterer Lehrgang in der Türkei an, für den er bereits eingeladen wurde. „Für mich würde ein Lebenstraum in Erfüllung gehen, wenn ich meinen ersten Länderspieleinsatz machen dürfte. Ich werde alles geben, um dieses Ziel zu erreichen“, berichtet Koray Ayar von seinem großen Traum.
Selbst Handballspielen ist allerdings nicht seine einzige Leidenschaft. Der 22-jährige ist im Burgdorfer Nachwuchs seit einigen Jahren auch als Jugendtrainer aktiv und hat erst kürzlich die Prüfung seiner Trainer-B-Lizenz bestanden. Des Weiteren leitet er das Frühtraining für junge Handballer, die im Lotto Sportinternat Hannover leben und engagiert sich beim Handballverband Niedersachsen-Bremen. „Ich möchte irgendwann definitiv die A-Lizenz machen, auch wenn das noch ein bisschen Zeit hat. Vorher liegt bei mir der Fokus auf meiner sportlichen Karriere. Aber sicherlich wäre es für mich auch ein Traum, später mal als Trainer in Bundesliga zu arbeiten“, führt Koray Ayar seine weiteren Ziele aus.
