DIE RECKEN verlieren mit 30:34 (16:21) gegen die MT Melsungen und müssen sich trotz Rekordkulisse am Ende bitter geschlagen geben. Das erste Mal seit Februar 2020 war die ZAG Arena bei einem Bundesliga-Heimspiel wieder ausverkauft, sodass die Mannschaft im letzten Heimspiel des Jahres eine besondere Atmosphäre erwartete, die schon jetzt Lust auf das Handball-Jahr 2024 gemacht hat. Die MT Melsungen erwies sich jedoch nicht als Partygast, sondern viel mehr als Spielverderber, der in Ivan Martinovic (16 Tore) einen überragenden Mann auf seiner Seite hatte. Verzichten musste Trainer Christian Prokop dabei verletzungsbedingt nur auf Adam Nyfjäll.
Bereits vor dem Anpfiff wurde es auf dem Spielfeld harmonisch, da AnySingElse, ein Chor aus Langenhagen, das Publikum mit dem Song `White Christmas´ in Weihnachtsstimmung brachte. Timo Kastening und Ivan Martinovic hatten sich bei ihrer Rückkehr bereits zuvor einen verdienten Applaus abgeholt. Von Besinnlichkeit und Herzlichkeit war nach dem Anwurf dann allerdings nichts mehr zu finden. Beide Teams schenkten sich ab der ersten Sekunde keinen Zentimeter und stellten sofort unter Beweis, dass sie sich für ihr letztes Saisonspiel im Jahr 2023 einiges vorgenommen hatten. Die MT Melsungen konnte nach gutem Start der RECKEN beim 3:4 durch Dainis Kristopans in der vierten Spielminute das erste Mal in Führung gehen. Das sollte die Niedersachsen jedoch nicht beeindrucken, die durch zwei Treffer in Folge nur kurze Zeit später wieder vorne lagen. Es sollte der TSV gelingen, ihren Vorsprung bis zur 17. Minute zu wahren. Doch dann übernahm Ivan Martinovic, der sich für das Aufeinandertreffen mit seinen ehemaligen Kollegen einiges vorgenommen hatte. Immer wieder stieg der kroatische Nationalspieler hoch und verwandelte die Bälle aus teils unmöglichen Winkeln. Seine Mannschaft fand in der Folge immer mehr in ihr Spiel und konnte den Vorsprung zur Pause auf 16:21 ausbauen.
Martinovic hatte nach der ersten Halbzeit bereits zehn Tore auf seinem Konto und war auch derjenige, der den zweiten Abschnitt mit dem ersten Treffer eröffnete. Zu selten fanden DIE RECKEN in der Abwehr die passenden Mittel gegen den spielfreudigen Angriff der Gäste, den Eric Balenciaga auf der Mitte clever steuerte. In der 41. Spielminute betrug der Abstand bereits acht Tore, sodass die Niedersachsen sich deutlich steigern mussten, um doch noch für eine Überraschung zu sorgen. Es war wie ein Weckruf für DIE RECKEN, die nun wieder selbstbewusster auftraten und mit einer guten Phase wenige Minuten später auf vier Tore dran waren. Das Publikum machte sich ebenfalls bemerkbar und peitschte die Mannschaft pausenlos an. Es sah tatsächlich so aus, als wenn das Momentum nun kippen würde. Allerdings ließen sich die Melsunger von der Kulisse nicht beeindrucken und stemmten sich mit allem, was sie hatten, dagegen. Insbesondere der Innenblock, bestehend aus Adrian Sipos und Arnar Freyr Arnarsson, drückte der Partie nun seinen Stempel auf und stellte DIE RECKEN im Angriff vor schier unlösbare Aufgaben. Dainis Kristopans brachte die MT in der 55. Spielminute wieder mit sechs Toren in Front und sorgte damit für die Vorentscheidung. Niedersachsens Spitzenhandballer warfen zwar nochmal alles in die Waagschale, doch konnten das Ruder in den letzten Minuten nicht mehr rumreißen. Daher stand am Ende ein verdientes 30:34 auf der Anzeigetafel.
Trotz der Niederlage halten DIE RECKEN vorerst ihren sechsten Tabellenplatz und können mit Stolz auf das vergangene Jahr zurückblicken, das in der Handball-Bundesliga und EHF European League zahlreiche Highlights parat hatte. Nun ist erstmal verschnaufen angesagt, ehe es Mitte Januar mit der Winter-Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte weitergeht. Ab dem 07. Februar fliegen in der ZAG Arena dann gegen den VFL Gummersbach wieder die Bälle. Auf Handball müssen die Fans bis dahin allerdings nicht verzichten, da mit der Heim-EM im Januar bereits das nächste Highlight bevorsteht, bei dem gleich sieben RECKEN im Einsatz sind.
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DIE RECKEN: Simon Gade, Dario Quenstedt, Branko Vujovic (2), Renars Uscins (5), Marius Steinhauser (2), Marian Michalczik, Vlad Kulesh (2), Tilen Strmljan (2), Jonathan Edvardsson (1), Max Gerbl (7/7), Martin Hanne (2), Ilija Brozovic, Justus Fischer (5), Hannes Feise, Koray Ayar, Vincent Büchner (2)