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Großer Kampf wird nicht belohnt

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DIE RECKEN müssen sich vor einer tollen Kulisse gegen den THW Kiel mit 27:29 (13:15) in eigener Halle geschlagen geben. 6.036 Zuschauer (neuer Zuschauerrekord seit Pandemie-Beginn) sahen ein hochklassiges Spiel beider Teams, die sich über 60 Minuten auf Augenhöhe bewegten. Verzichten mussten die Niedersachsen beim Duell mit dem deutschen Rekordmeister verletzungsbedingt auf Martin Hanne und Bastian Roscheck.

Beide Teams starteten mit viel Tempo in die Partie und bewegten sich in den ersten zehn Minuten auf Augenhöhe. Die Deckungen packten beherzt zu, sodass beide Offensivreihen zu Beginn noch große Probleme hatten. Dario Quenstedt und Niklas Landin konnten sich auf beiden Seiten mit einigen sehenswerten Paraden auszeichnen. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen, sodass nach elf Minuten ein 5:5 auf der Anzeigetafel stand. DIE RECKEN kamen nun besser ins Spiel und legten immer wieder mit einem Tor vor, doch verpassten es, den Vorsprung weiter auszubauen. Stattdessen glich der deutsche Rekordmeister durch Nikola Bilyk in der 23. Spielminute erst aus, sorgte anschließend in Überzahl durch Øverby sogar für die erneute Führung. Trainer Christian Prokop reagierte mit seiner ersten Auszeit, um die Mannschaft kurz vor der Pause nochmal neu einzustellen. Allerdings fanden die Gäste nun immer besser in ihr Spiel und gingen mit dem Pausenpfiff das erste Mal mit zwei Toren in Führung.

Niedersachsens Spitzenhandballer starteten wie die Feuerwehr in den zweiten Durchgang. Mit einem 3:0 Lauf wurde die Partie innerhalb kürzester Zeit gedreht und das Heimpublikum direkt mitgenommen. Danach setzte sich immer wieder dasselbe Bild ab. DIE RECKEN legten mit einem Tor vor – der THW sorgte stets für die passende Antwort. Auf Seiten der TSV Hannover-Burgdorf war es in der Phase mehrfach Max Gerbl, der entweder vom Siebenmeterstrich oder aus dem Spiel heraus erfolgreich war. Die Deckung der RECKEN wurde immer besser und auch im Angriff wurden nun bessere Lösungen gefunden als noch in der ersten Hälfte. Marian Michalczik und Vincent Büchner sorgten mit ihren Toren in der 48. Spielminute für die erste vier Tore-Führung. Daraufhin brachte Gäste-Trainer Filip Jicha im Angriff den siebten Feldspieler, was sich als die richtige Entscheidung herausstellte. Seine Mannschaft war in der Folge nun viel effektiver und auch die Deckung bekam wieder mehr Zugriff auf den RECKEN-Angriff. So kam es, dass die Zebras den Vorsprung aufholten und Patrick Wiencek in der 55. Spielminute den Ausgleichstreffer erzielte. Magnus Landin Jacobsen und Harald Reinkind erhöhten anschließend sogar auf zwei Tore Vorsprung. Nun waren es DIE RECKEN, die unter Druck gerieten und im Angriff nicht mehr die passenden Mittel fanden. Der THW Kiel spielte seinen Stiefel im Stile einer Spitzenmannschaft konsequent runter und Domagoj Duvnjak machte mit seinem Treffer zum 27:29 den Deckel drauf.

„Wir sind heute maximal enttäuscht aufgrund unserer Investition auf dem Parkett und dem, was der Verein mit den Fans auf die Beine gestellt hat. Wir wollten kein zweites Flensburg aus diesem großartigen Rahmen machen, diesen Entwicklungsprozess hat die Mannschaft verinnerlicht. Wir haben als Team gefightet und uns in den gewissen Phasen nicht beeindrucken lassen. Am Ende hatten wir dann aber auch nicht das Wurfglück oder die Abgezocktheit, um die heutige Leistung mit Punkten zu vergolden“, fasst Christian Prokop den Spielverlauf anschließend zusammen.  

Für die TSV Hannover-Burgdorf geht es bereits am kommenden Donnerstag weiter. Dann ist die Mannschaft von Trainer Christian Prokop bei GWD Minden zu Gast und will mit einer ähnlichen Leistung die nächsten beiden Punkte einfahren.

DIE RECKEN: Domenico Ebner, Dario Quenstedt, Branko Vujovic (4), Veit Mävers, Renars Uscins, Evgeni Pevnov, Filip Kuzmanovski (1), Marius Steinhauser, Marian Michalczik (2), Vlad Kulesh (2), Jonathan Edvardsson, Maximilian Gerbl (8/1), Ilija Brozovic (4), Justus Fischer (3), Hannes Feise (2), Vincent Büchner (1)