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Großer Kampf ohne Happy End

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DIE RECKEN verlieren mit 29:31 (14:13) beim SC Magdeburg, obwohl der Favorit über weite Strecken vor eine ordentliche Herausforderung gestellt werden konnte. 6.600 Zuschauer sahen ein temporeiches Spiel, das durch viele Zweikämpfe und sehenswerte Tore geprägt wurde. Nach 48 ausgeglichenen Minuten konnte der amtierende Champions League Sieger beim 20:25 erstmalig wegziehen. Das sollte die Niedersachsen allerdings nicht aufhalten, die beim 27:28 kurz vor Schluss wieder voll im Spiel waren. In der Crunchtime behielten die Magdeburger jedoch den kühleren Kopf und hatten in den entscheidenden Momenten das Glück auf ihrer Seite, sodass die Hausherren am Ende als der verdiente Sieger vom Feld gingen. Während der SCM im Kampf um die Deutsche Meisterschaft weiter Druck auf die ersten beiden Plätze ausüben kann, stehen DIE RECKEN in der Tabelle trotz der Niederlage weiterhin auf dem achten Platz. Verzichten musste Trainer Christian Prokop beim Aufeinandertreffen verletzungsbedingt auf Adam Nyfjäll und Martin Hanne.

DIE RECKEN um Renars Uscins starteten hervorragend in das Duell. Der U21-Weltmeister besorgte seiner Mannschaft die ersten beiden Treffer und stellte auf 2:0. Allerdings ließ die Antwort des Gastgebers nicht lange auf sich warten, der nach 5 Minuten über Daniel Pettersson erst ausgleichen und anschließend im Rahmen eines 4:0-Laufs durch Lukas Mertens mit 3:5 in Führung gehen konnte. Niedersachsens Spitzenhandballer berappelten sich schnell und konnten nur wenige Minuten später für den Ausgleich sorgen. Die beiden Teams bewegten sich anschließend auf Augenhöhe und kämpften um jeden Ball, sodass das Magdeburger Publikum in der GETEC-Arena voll auf seine Kosten kam. Mitte des zweiten Durchgangs machte sich erstmalig Nikola Portner im Tor des SCM mit einigen Paraden bemerkbar, wodurch die Hausherren nach zwischenzeitlichem Führungswechsel erneut über Felix Claar mit 7:8 in Front gingen. DIE RECKEN ließen sich davon jedoch keinesfalls aus der Ruhe bringen und blieben weiter in Schlagdistanz. Mit einer starken Energie-Leistung ging die Mannschaft von Trainer Christian Prokop kurz vor dem Ende der ersten Hälfte durch Kapitän Marius Steinhauser wieder in Führung und brachte ein 14:13 in die Halbzeitpause.

Der zweite Abschnitt begann ähnlich ausgeglichen, wie der erste aufgehört hatte. DIE RECKEN legten immer wieder mit einem Tor vor – Magdeburg hatte stets die passende Antwort parat. Im Rahmen einer Zeitstrafe von Ilija Brozovic konnten die Grün-Roten allerdings erst ausgleichen und anschließend über einen Wurf auf das leere Tor durch Nikola Portner mit zwei Toren in Führung gehen. Es war wie ein Weckruf für den SCM-Express, der nun richtig Fahrt aufnahm. Justus Fischer konnte zwar noch auf 20:21 verkürzen, doch danach spielte nur noch eine Mannschaft. Mit einem 4:0-Lauf zogen die Magdeburger in der 49. Spielminute auf 20:25 davon und waren ihrem nächsten Heimsieg dort schon sehr nah. Allerdings hatte ein gut aufgelegter Vlad Kulesh etwas dagegen und sorgte mit einigen Rückraum-Krachern dafür, dass DIE RECKEN beim 25:27 wieder voll im Spiel waren. Daran verantwortlich war auch Tilen Strmljan, der neu in die Partie kam und im Angriff direkt wichtige Impulse setzte. Es sollte sogar noch besser kommen. Branko Vujovic verkürzte vier Minuten vor dem Ende auf einen Treffer Rückstand, sodass die Hausherren allmählich unter Druck gerieten. In der entscheidenden Phase behielt der SCM jedoch einen kühlen Kopf und konnte am Ende dennoch einen knappen 29:31-Heimsieg einfahren.

Nach 60 kräfteraubenden Minuten müssen DIE RECKEN ihre Heimreise ohne etwas Zählbares antreten. Die nächste Aufgabe steht allerdings schon bevor, sodass nun regenerieren und dann neu fokussieren angesagt ist. Bereits morgen steigen die Niedersachsen in den Flieger Richtung Schweiz, da am Dienstag die Gruppenphase der EHF European League mit einem Auswärtsspiel beim HC Kriens-Luzern startet.

DIE RECKEN: Simon Gade, Dario Quenstedt, Branko Vujovic (3), Renars Uscins (4), Marius Steinhauser (4), Marian Michalczik, Vlad Kulesh (6), Niklas Gautzsch, Tilen Strmljan (1), Jonathan Edvardsson (2), Max Gerbl (2), Ilija Brozovic (1), Justus Fischer (4), Hannes Feise, Koray Ayar, Vincent Büchner (2)