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Fulminante Aufholjagd sichert optimale Ausgangslage

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Die TSV Hannover-Burgdorf gewinnt auch ihr letztes Gruppenspiel in der EHF European League mit 32:29 (14:19) bei Gornik Zabrze und zieht als Tabellenführer mit 4:0 Punkten im Gepäck in die Hauptrunde ein. Doch das war ein hartes Stück Arbeit! Das Ticket für die nächste Runde hatten sich beide Mannschaften schon davor gesichert. Wer nun dachte, dass sich die Teams daher einen freundschaftliches Duell liefern, der sollte sich täuschen. Für beide Clubs ging es um wichtige Punkte für die Hauptrunde, was auf dem Spielfeld ab der ersten Sekunde zu erkennen war. Nach einer guten Anfangsphase gaben die Niedersachsen ihre Führung schnell aus der Hand und liefen bis zur Schlussphase einem Rückstand (von zwischenzeitlich sechs Toren) hinterher. Gornik Zabrze erwies sich als der erwartet schwere Gegner und machte den Hannoveranern lange das Leben schwer. Mit einer echten Willensleistung sowie einem verbesserten Angriffsspiel kämpften sich DIE RECKEN zurück in die Partie und konnten am Ende tatsächlich noch beide Zähler aus Polen entführen. Verzichten musste die Mannschaft dabei auf Adam Nyfjäll und Branko Vujovic.

DIE RECKEN starteten hervorragend in das Aufeinandertreffen. Simon Gade konnte sich zu Beginn mit einigen Paraden auszeichnen und damit schnelle Angriffe einleiten, die seine Vorderleute erfolgreich abschlossen. Niedersachsens Spitzenhandballer gingen nach fünf Minuten mit 3:1 in Front und übernahmen somit sofort die Spielführung. Dennoch ließ die Antwort der Polen nicht lange auf sich warten, die nach 13 Minuten für den Ausgleich sorgten. Nur wenige Minuten später ging Gornik Zabrze sogar in Führung, sodass die TSV das erste Mal ins Hintertreffen geriet. Die Hausherren waren nun voll im Spiel und erhöhten den Vorsprung in der 21. Spielminute auf drei Tore. Dagegen scheiterten DIE RECKEN nun mehrfach an Torhüter Piotr Wyszomirski oder dem Pfosten. Trainer Christian Prokop reagierte und nahm seine erste Auszeit, um dem Spielverlauf entscheidend entgegenzuwirken. Allerdings hatten die Niedersachsen auch danach große Probleme im Angriff, wodurch der Rückstand kurz vor der Pause auf sechs Tore anwuchs. Dazu bekam die TSV in der Abwehr nicht mehr den nötigen Zugriff auf die wurfgewaltige Offensive der Hausherren. Ilija Brozovic stellte mit der Pausensirene auf 14:19, was seiner Mannschaft neue Hoffnung geben sollte.

Allerdings war der Start in den zweiten Abschnitt alles andere als optimal. Den RECKEN unterlief in Überzahl ein technischer Fehler, der von den Gästen gnadenlos bestraft wurde. Dennoch fingen sich die Niedersachsen wieder, auch dank eines gehaltenen Siebenmeters von Dario Quenstedt. Max Gerbl verkürzte in der 37. Spielminute zwar auf 18:21, doch Zabrze sorgte wieder für die schnelle Antwort. Nur wenige Minuten später betrug der Rückstand erneut fünf Tore, was die Ausgangslage nicht unbedingt leicht machte. Trainer Christian Prokop nahm eine weitere Auszeit und brachte im Angriff nun den siebten Feldspieler, was sich bezahlt machte. Seine Mannschaft wirkte wie ausgewechselt und zeigte nun endlich ein anderes Gesicht. Mit einer verbesserten Offensivleistung betrug der Rückstand in der 49. Spielminute plötzlich nur noch ein Tor. Immer wieder war es Justus Fischer, der sehenswert von Marian Michalczik eingesetzt wurde und wichtige Tore vom Kreis erzielen konnte. Max Gerbl sorgte fünf Minuten vor dem Ende für den Ausgleichstreffer, womit nun wieder alles möglich war. DIE RECKEN schnappten sich in der Deckung den Ball und gingen tatsächlich über Marian Michalczik in Führung. Max Gerbl bewies Nervenstärke und legte vom Siebenmeterstrich eine Minute vor Schluss einen weiteren Treffer drauf, wodurch nun die Hausherren unter Zeitdruck gerieten. Die Polen ließen ihre nächste Chance liegen, sodass Marian Michalczik mit dem letzten Tor zum 32:29 endgültig den Deckel draufmachen konnte.

Mit dem Erfolg feiern DIE RECKEN nicht nur den Gruppensieg, sondern nehmen zusätzlich 4:0 Punkte mit in die Hauptrunde. Dort treffen die Niedersachsen auf die Rhein-Neckar Löwen sowie HBC Nantes, die sich in ihrer Gruppe gegenseitig Zähler weggenommen haben und daher 2:2 Punkte mitnehmen. Bevor es allerdings im Februar mit den Spielen in der EHF European League weitergeht, richtet sich nun erstmal alle Augen auf den Jahresendspurt in der LIQUI MOLY HBL. Bereits am kommenden Sonntag erwartet die Mannschaft von Trainer Christian Prokop die nächste schwierige Aufgabe bei der HBW Balingen-Weilstetten, sodass nun schnell regenerieren und dann neu fokussieren angesagt ist.

DIE RECKEN: Koray Ayar, Ilija Brozovic (2), Vincent Büchner (2), Jonathan Edvardsson (3), Hannes Feise (1), Justus Fischer (4), Simon Gade, Martin Hanne (1), Vlad Kulesh (3), Marian Michalczik (4), Dario Quenstedt, Marius Steinhauser (1), Tilen Strmljan (2), Renars Uscins (3)