Die TSV Hannover-Burgdorf gewinnt ihr letztes Heimspiel der Saison mit 32:19 (15:9) gegen die bereits sicher abgestiegene GWD Minden und sorgt für ein echtes Ausrufezeichen im Kampf um Platz 6! Über 6.500 Zuschauer sahen einen beherzten Auftritt der Mannschaft von Trainer Christian Prokop, die mit jeder Minute stärker wurde. Allen voran Domenico Ebner erwischte bei seinem letzten Heimspiel im RECKEN-Dress einen Sahnetag und war mit 15 Paraden daran verantwortlich, dass im zweiten Durchgang keine Spannung mehr aufkommen sollte. Der italienische Nationaltorhüter sowie Veit Mävers, Evgeni Pevnov und Bastian Roscheck bekamen im Anschluss einen gebührenden Abschied vom RECKEN-Publikum, das seine Lieblinge mit Sprechchören feierte. Verzichten mussten die Niedersachsen beim Duell verletzungsbedingt auf Vincent Büchner und den bereits ebengenannten Bastian Roscheck. Dennoch ließ es sich der Abwehr-Spezialist nicht nehmen und lief ein letztes Mal zusammen mit seinen Kindern auf das Feld, sodass es bereits vor Spielbeginn richtig emotional wurde und die ersten Tränen kullerten.
Die Partie begann aus Sicht der RECKEN optimal. Domenico Ebner startete mit einer Siebenmeter-Parade in sein letztes Heimspiel und Branko Vujovic erzielte auf der Gegenseite das erste Tor. Die Gäste zeigten jedoch ab der ersten Sekunde, dass sie trotz des sicheren Abstiegs nichts zu verschenken hatten und gingen in der 9. Spielminute erstmalig mit 3:4 in Führung. GWD-Kreisläufer Besard Hakaj legte noch einen weiteren Treffer drauf, sodass RECKEN-Trainer Christian Prokop früh mit seiner ersten Auszeit reagierte. Seine Mannschaft verstrickte sich zuvor immer wieder in technische Fehler und Stürmerfouls, was sicherlich der Anfangsnervosität geschuldet war. DIE RECKEN sorgten anschließend mit einem Doppelschlag für die passende Antwort, auch wenn sie sich jedes Tor hart erkämpfen mussten. Evgeni Pevnov brachte die Niedersachsen erneut in Front, sodass es diesmal GWD-Trainer Frank Carstens war, der dem Spielverlauf entgegenwirken wollte. Dennoch kamen DIE RECKEN immer mehr in Fahrt und gingen über einen gut aufgelegten Justus Fischer mit drei Toren in Front. Die TSV Hannover Burgdorf war nun kaum zu bremsen und stellte mit einer starken Phase zur Pause auf 15:9.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs schaffte es GWD Minden noch, den Rückstand nicht größer werden zu lassen. In der Folge scheiterten die Gäste jedoch mehrfach an Torhüter Domenico Ebner, der mit jeder Minute stärker wurde. DIE RECKEN drückten auf das Gaspedal und zogen in der 42. Spielminute entscheidend auf 21:12 davon, sodass es nicht mehr spannend werden sollte. Mit einer effektiven Spielweise schraubten die Niedersachsen den Vorsprung Tor für Tor nach oben und lagen zehn Minuten vor dem Ende bereits mit 15 Toren in Führung. Daher rotierte Trainer Christian Prokop und gab fast all seinen Spielern Einsatzzeit, die es ihm mit weiteren Toren zurückzahlten. Dennoch machte sich im Spiel der RECKEN ein Bruch bemerkbar, da in der Abwehr in einigen Situationen der nötige Zugriff fehlte. Das war dem Publikum allerdings egal, das die Mannschaft für ihren Auftritt und sicherlich auch die gesamte Spielzeit in den letzten Minuten grenzenlos feierte. Am Ende stand ein 32:19 auf der Anzeigetafel, mit dem DIE RECKEN ihrem Traum vom internationalen Geschäft wieder einen Schritt nähergekommen sind. Nach Spielende bekamen Bastian Roscheck, Domenico Ebner, Veit Mävers und Evgeni Pevnov ihre wohlverdiente Verabschiedung, sodass es nochmal richtig emotional wurde.
Mit dem Heimsieg verteidigen DIE RECKEN ihren erst kürzlich wiedereroberten sechsten Platz, der am Ende der Spielzeit die Teilnahme an der EHF European League bedeutet. Zum Saison-Finale geht es bereits am kommenden Sonntag nach Stuttgart, wo die Mannschaft von Trainer Christian Prokop ihren Traum im Falle eines Sieges dann endgültig perfekt machen kann. Auch ein Unentschieden würde reichen, da die MT Melsungen und der HSV Hamburg zwei Minuspunkte mehr auf ihrem Konto haben. Bei einer Niederlage entscheidet das Torverhältnis. Daher geht es aus Sicht der RECKEN nun darum, schnell zu regenerieren und dann am Sonntag im letzten Saison-Spiel nochmal alles rauszuhauen.
DIE RECKEN: Domenico Ebner, Dario Quenstedt, Branko Vujovic (5), Veit Mävers (5), Renars Uscins, Evgeni Pevnov (1), Marius Steinhauser (2), Marian Michalczik (2), Vlad Kulesh (6), Jonathan Edvardsson, Max Gerbl (3/1), Martin Hanne (1), Ilija Brozovic, Justin Wollny (1)
