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Deutschen Pokalsieger am Rande einer Niederlage

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DIE RECKEN müssen sich vor heimischer Kulisse mit 30:31 (15:13) gegen die Rhein-Neckar Löwen geschlagen geben. 8.275 Zuschauer sahen am Schützen-Spieltag ein Duell auf Augenhöhe, das an Spannung über 60 Minuten kaum zu überbieten war. Niedersachsens Spitzenhandballer legten eine beherzte Leistung an den Tag und lagen sogar lange Zeit vorne. Die Mannheimer hatten jedoch immer wieder die passenden Antworten parat und am Ende das Glück sowie die Zeit auf ihrer Seite. Kapitän Marius Steinhauser war mit zehn Toren der erfolgreichste Schütze gegen seinen Ex-Club. Verzichten musste Trainer Christian Prokop weiterhin verletzungsbedingt auf Vincent Büchner, Renars Uscins, Jonathan Edvardsson und Bastian Roscheck.

Die Rhein-Neckar Löwen fanden besser in die Partie. Niedersachsens Spitzenhandballer leisteten sich zu Beginn einige technische Fehler und Fehlwürfe, sodass man früh ins Hintertreffen kam. Albin Lagergren sorgte mit seinem Treffer zum 1:4 nach fünf Minuten für klare Verhältnisse. Der Gastgeber fand jedoch mit jeder Minute besser in sein Spiel und blieb beim Stand von 6:8 weiter dran. Allerdings machte David Späth den Niedersachsen mit sehenswerten Paraden immer wieder einen Strich durch Rechnung und hielt damit die Führung seiner Mannschaft fest. Vlad Kulesh kam neu in die Partie und brachte DIE RECKEN mit seiner ersten Aktion auf ein Tor heran. Marius Steinhauser legte noch einen weiteren Treffer drauf, sodass die Partie beim 8:8 in der 17. Minute wieder offen war. Es kam noch besser. Der Kapitän brachte die RECKEN mit einem sehenswerten Leger erstmalig in Front und vollendete damit einen 4:0 Lauf der Hausherren. Branko Vujovic stellte mit einem Wurf auf das leere Tor auf 11:9, sodass Gäste-Trainer Sebastian Hinze mit seiner ersten Auszeit reagierte. Die Antwort der Löwen ließ nicht lange auf sich warten, die bereits kurze Zeit später erst ausgleichen und über Lukas Nilsson erneut in Führung gehen konnten. Dennoch berappelten sich DIE RECKEN wieder und trugen ein 15:13 in die Halbzeitpause. 

Die zweite Halbzeit begann aus Sicht der RECKEN durchaus vielversprechend. Vlad Kulesh setzte den ersten Treffer und brachte seine Mannschaft damit erstmalig mit drei Toren in Front. Der Gastgeber hatte anschließend gleich mehrfach die Chance, noch weiter zu erhöhen. Allerdings scheiterten DIE RECKEN immer wieder an Torhüter David Späth, der sein großes Potenzial ein weiteres Mal eindrucksvoll unter Beweis stellte. Über seine Paraden fanden die Löwen zurück in ihr Spiel und sorgten mit einem 3:0 Lauf für die passende Antwort. Die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem DIE RECKEN immer wieder mit einem Tor vorlegten. Allerdings ließen sich die Löwen nie abschütteln und konnten stets für den Ausgleich sorgen. In der 52. Spielminute folgte aus Sicht der RECKEN ein unglücklicher Moment, der die Partie zum Kippen brachte. Hannes Feise sah für einen Schlag ins Gesicht die rote Karte und musste anschließend von der Tribüne mitansehen, wie die Löwen durch einen Doppelschlag mit 25:27 in Führung gingen. Justin Wollny, der normalerweise für den Perspektivkader in der 3. Liga aufläuft, kam für Feise in die Partie und konnte sich bei seinem Debüt direkt mit seinem ersten Bundesliga-Tor in einer ganz wichtigen Phase auszeichnen. So blieben die RECKEN vorerst weiterhin im Spiel und wahrten sich ihre Chance auf etwas Zählbares gegen den Favoriten. Die Löwen spielten ihren Stiefel in der Crunchtime jedoch clever runter und Juri Knorr sorgte knapp zwei Minuten vor dem Ende mit seinem Treffer zum 28:31 für die vermeintliche Vorentscheidung. Die Mannschaft von Trainer Christian Prokop warf noch einmal alles in die Waagschale und konnte durch einen Doppelschlag von Vlad Kulesh 30 Sekunden vor Schluss tatsächlich noch auf ein Tor verkürzen. Die Gäste scheiterten im folgenden Angriff sogar an Torhüter Domenico Ebner. Genug Zeit war allerdings nicht mehr da, um noch einen letzten RECKEN-Angriff zu starten. Somit gewinnen die Rhein-Neckar Löwen mit 30:31 bei der TSV Hannover-Burgdorf und können nach sieben Spielen ohne Sieg einen echten Befreiungsschlag feiern.

An der Tabellensituation ändert sich durch die Niederlage vorerst nichts. DIE RECKEN stehen weiterhin auf dem siebten Tabellenpatz und haben in genau zwei Wochen erneut die Chance, weitere Punkte einzufahren. Dann sind die Niedersachsen bei der SG Flensburg-Handewitt zu Gast und wollen mit etwas Glück den nächsten Favoriten ärgern, nachdem es heute nicht geklappt hat.

DIE RECKEN: Domenico Ebner, Dario Quenstedt, Branko Vujovic (3), Veit Mävers (2), Evgeni Pevnov (1), Henrik Kollmeier, Marius Steinhauser (10/2), Marian Michalczik (1), Vlad Kulesh (5), Max Gerbl, Martin Hanne, Ilija Brozovic (2), Justus Fischer (2), Hannes Feise (3), Koray Ayar, Justin Wollny (1)