DIE RECKEN gewinnen das Playoff-Hinspiel in der EHF European League mit 34:30 (18:14) gegen IK Sävehof und können sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel auf schwedischem Boden erarbeiten. Beide Teams gingen über die komplette Spielzeit ein hohes Tempo, sodass die 2.301 Fans in der stimmungsvollen Swiss Life Hall voll auf ihre Kosten kamen. Obwohl sich die Gäste stets als unangenehmer Gegner erwiesen, gingen die Niedersachsen nie in Rückstand und konnten am Ende einen wichtigen Erfolg mit dem heimischen Publikum feiern. Zu den Erfolgsgaranten zählten dabei Torhüter Simon Gade (11 Paraden) und Jonathan Edvardsson (8 Tore), der sich für das Duell gegen seinen Heimatclub einiges vorgenommen hat. Während Martin Hanne sein Comeback auf dem Feld feiern konnte, mussten DIE RECKEN auf Justus Fischer (Daumen-Fraktur) und Renars Uscins (Adduktoren-Probleme) verzichten.
Ilija Brozovic setzte den ersten Treffer der Partie. Allerdings ließ die Antwort der Gäste nicht lange auf sich warten, die keinerlei Eingewöhnungszeit benötigten. Während die Offensive der beiden Teams mehrfach zum Zug kam, hatten die Defensivreihen zu Beginn ihre Probleme. Auf Seiten der Schweden war es insbesondere Oli Mittun, der mit guten Aktionen überzeugte, während bei den RECKEN Jonathan Edvardsson glänzen konnte. Simon Gade nahm wichtige Bälle weg, sodass sich die Niedersachsen beim 9:7 in der 16. Spielminute mit zwei Toren absetzten. Kapitän Marius Steinhauser brachte DIE RECKEN kurze Zeit später sogar mit drei Toren in Front, sodass Sävehof-Trainer Michael Apelgren mit seiner ersten Auszeit reagierte. Auch wenn die Gäste keinesfalls zurücksteckten, konnte Adam Nyfjäll fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit das 16:12 gegen seine schwedischen Landsleute erzielen. Niedersachsens Spitzenhandballer waren nun kaum noch zu bremsen und Vincent Büchner erhöhte nach erfolgreichem Steal erstmalig auf fünf Treffer Vorsprung. Es ging mit einem 18:14 in die Halbzeitpause.
Den Start in die zweite Hälfte hatten sich DIE RECKEN anders vorgestellt. Sävehof legte mit einem 3:0-Lauf wie die Feuerwehr los und verkürzte den Rückstand auf ein Tor. Die Niedersachsen brauchten ein wenig, doch fanden durch einen Doppelschlag von Jonathan Edvardsson und Marius Steinhauser beim 20:17 zurück in die Erfolgsspur. Allerdings ließ die Mannschaft von Trainer Christian Prokop einige freie Gelegenheiten liegen, sodass die Schweden nun hartnäckig blieben. Ein gut aufgelegter Gustaf Wedberg erzielte in der 42. Spielminute sogar den Ausgleich, was die Aufgabe für DIE RECKEN nicht unbedingt leichter machte. Dazu war Simon Möller im Tor der Gäste nun ebenfalls zur Stelle. Die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, der einiges für das Publikum in der gut gefüllten Swiss Life Hall zu bieten hatte. Niedersachsens Spitzenhandballer ließen sich von der kurzen Schwächephase nicht unterkriegen und konnten ihren Vorsprung weiter verwalten. Auch Simon Gade meldete sich mit wichtigen Paraden zurück, was seiner Mannschaft etwas Entlastung gab. DIE RECKEN waren zehn Minuten vor dem Ende mit 28:26 in Front, was in Hinblick auf das Rückspiel jedoch alles andere als ein komfortabler Vorsprung war. Somit drückte die TSV weiter auf das Gaspedal und lag drei Minuten vor Schluss wieder mit vier Toren vorne. An der Führung sollte sich bis zum Ende nichts mehr ändern, wodurch die Niedersachsen das Hinspiel mit 34:30 für sich entscheiden konnten.
Bereits in einer Woche folgt in der Partille-Arena das Rückspiel. Dort entscheidet sich dann, welches Team den Viertelfinal-Einzug vollziehen kann. Vorher steht allerdings noch ein anspruchsvolles Auswärtsspiel in der Handball-Bundesliga an. DIE RECKEN sind am Samstag bei der SG Flensburg-Handewitt zu Gast und wollen ihren guten Lauf fortsetzen.
Die Statements zum Spiel:
Michael Apelgren, Trainer von IK Sävehof: „Es war ein sehr anstrengendes Spiel. Wir kommen aus einer sehr kurzen Woche und mussten heute gegen ein Bundesliga-Team spielen. Ich bin sehr stolz auf die Leistung meiner Jungs, die gezeigt haben, dass sie in Zukunft auch für solche Clubs spielen können.“
Christian Prokop, Trainer der TSV Hannover-Burgdorf: „Das war kein leichtes Spiel für uns. Man hat gemerkt, wenn wir konzentrierter in Abwehr und Angriff waren, dass wir dann weiter in Führung gehen konnten. Das hat in der ersten Halbzeit über weite Strecken gut geklappt, was wir uns dann mit dem schlechten Start nach der Pause allerdings zu schnell verbaut haben. Die Mannschaft ist dennoch positiv geblieben und hat am Ende vier wichtige Tore Vorsprung rausgeholt, die zwar noch nichts entscheiden, aber uns im Rückspiel helfen werden.“
DIE RECKEN: Branko Vujovic (5), Adam Nyfjäll (3), Simon Gade, Marius Steinhauser (5), Dario Quenstedt, Marian Michalczik (2), Vlad Kulesh, Niklas Gautzsch, Tilen Strmljan (2), Jonathan Edvardsson (8), Max Gerbl, Martin Hanne, Ilija Brozovic (6), Hannes Feise, Koray Ayar, Vincent Büchner (3)
