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Alarm in der RECKEN-Festung

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DIE RECKEN gewinnen mit 28:27 (14:9) gegen den VFL Gummersbach und fahren vor heimischer Kulisse die nächsten beiden Punkte ein. 5.637 Zuschauer bekamen am Blaulicht-Spieltag in der RECKEN-Festung einiges geboten. Nicht nur die zahlreichen Aktionen rund um das Thema „Feuerwehr, Polizei, etc.“ sorgten am Mittwoch-Abend für ordentlich Alarm, sondern auch der spannende Spielverlauf zwischen den beiden Teams. Nachdem DIE RECKEN lange die Oberhand behielten und sich zehn Minuten vor dem Ende sogar auf sieben Tore absetzen konnten, kämpfte sich der Aufsteiger in den Schlussminuten eindrucksvoll zurück in die Partie. Das sollte allerdings nichts mehr am knappen Heimerfolg der RECKEN ändern. Verzichten musste die Mannschaft dabei neben den langzeitverletzten Bastian Roscheck und Jonathan Edvardsson auf Renars Uscins, der sich am vergangenen Sonntag bei der Nationalmannschaft gegen Spanien einen Muskelfaserriss zuzog und voraussichtlich mehrere Wochen ausfallen wird.

Die Begegnung begann sehr zerfahren, da sich beide Teams zum Start einige Fehlwürfe erlaubten. Es dauerte zwei Minuten, bis Vincent Büchner den ersten Treffer der Partie erzielte. Danach war umso mehr Feuer drin, da beide Mannschaften sofort auf das Gaspedal drückten. Niedersachsens Spitzenhandballer überstanden die hektische Anfangsphase besser und gingen nach acht Minuten mit 5:3 in Führung. Insbesondere Kreisläufer Justus Fischer zeigte sich gestärkt von seinem Länderspieldebüt und hatte bereits nach zehn Minuten drei Tore auf seinem Konto. Torhüter Domenico Ebner war sofort da, der sich mit sehenswerten Paraden auszeichnen konnte und die Halle damit früh zum Kochen brachte. Marius Steinhauser erhöhte per Gegenstoß auf 9:5, sodass VFL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson mit seiner ersten Auszeit reagierte. Allerdings machten DIE RECKEN danach genauso weiter und gingen beim 13:6 durch Veit Mävers in der 25. Spielminute erstmalig mit sieben Toren in Führung. Selbst Domenico Ebner durfte sich anschließend mit einem Wurf auf das leere Tor in die Torschützenliste eintragen. Der VFL gab sich jedoch keinesfalls auf und konnte mit einem 3:0-Lauf zur Pause auf 14:9 verkürzen. 

Der zweite Durchgang begann ausgeglichen. DIE RECKEN schafften es in den Anfangsminuten, ihren Vorsprung weiter zu wahren. Allerdings legte der VFL Gummersbach nun eine andere Körpersprache an den Tag und kam mehrfach über Mathias Häseler oder Dominik Mappes zum Torerfolg. Häseler war es auch, der seine Mannschaft in der 39. Spielminute wieder auf drei Tore heranbrachte. Danach folgte aus Sicht der RECKEN eine kleine Schrecksekunde. Branko Vujovic bekam im Angriff einen Schlag auf den Oberschenkel und musste in der Folge draußen behandelt werden. Aufgrund des Ausfalls von Renars Uscins war Trainer Christian Prokop nun dazu gezwungen, im Rückraum mit drei Rechtshändern zu agieren. Niedersachsens Spitzenhandballern gelang es, die Spielführung wieder zu übernehmen und den Vorsprung in der 52. Spielminute über Vlad Kulesh erneut auf sieben Tore auszubauen – im Normalfall die Vorentscheidung. Allerdings erlaubten sich DIE RECKEN in der Folge unnötige technische Fehler, die den Aufsteiger zurück ins Spiel brachten. Innerhalb von nur vier Minuten kamen die Blau-Weißen mit einem 4:0-Lauf wieder auf drei Tore heran. Ilija Brozovic stellte die Weichen 88 Sekunden vor dem Ende mit seinem Treffer zum 28:24 in Richtung Heimsieg. Der VFL Gummersbach warf nochmal alles in die Waagschale und konnte drei Sekunden vor Schluss sogar noch auf ein Tor verkürzen. Das sollte allerdings nichts mehr am Heimsieg der RECKEN verändern, die sich im Anschluss von einer tollen Kulisse feiern ließen.

„Es war keine leichte Situation. Wir kennen das – für beide Teams keine einfachen Voraussetzungen aufgrund des zerrütteten Spielplans, sich auf das Spiel vorzubereiten. Deswegen wussten wir nicht ganz genau, wo wir stehen. Aber wir wussten, dass wir eine sehr heiße und starke Gummersbacher Mannschaft empfangen werden. Und da bin ich sehr zufrieden, wie wir die erste Halbzeit angehen. Mit einer sehr starken Abwehr, die sich hilft und die taktischen Vorgaben umsetzt. In der zweiten Halbzeit gehen wir ein bisschen zu sehr in den Verwaltungsmodus. Gummersbach wird stärker und wir kriegen weiterhin das Tempospiel nicht in den Griff. Ich bin dann sehr zufrieden mit der Entscheidungs-Fähigkeit im 7 gegen 6. Das bringt uns nochmal richtig was, wo wir mit Marian immer wieder unsere Kreisläufer finden, die heute alle drei eine 100% Quote abliefern. Auch Dario Quenstedt setzt in der Schlussphase nochmal wichtige Impulse. Beim 27:20 haben wir vielleicht schon zu sehr an eine englische Woche gedacht. Natürlich sind wir mit der Schlussphase sehr unzufrieden, da wir mit 28:27 ins Ziel laufen. Das ist unnötig. Aber trotzdem überwiegt die Freude, bei aller Kritik, dass wir hier zwei wichtige Punkte gegen eine ganz starke Gummersbacher Mannschaft eingefahren haben“, sagt RECKEN-Trainer Christian Prokop anschließend zum Spielverlauf.

Seine Mannschaft konnte ihren sechsten Tabellenplatz durch den Erfolg weiterhin verteidigen. Allerdings konnte der HSV Hamburg parallel knapp in Minden gewinnen und damit den Anschluss an DIE RECKEN halten. Die nächste Aufgabe erwartet die TSV Hannover-Burgdorf bereits am kommenden Sonntag. Dann sind die Niedersachsen beim THW Kiel zu Gast und wollen den nächsten Großen ärgern, nachdem es zuletzt nur knapp nicht für einen Erfolg gegen den SC Magdeburg und die Füchse Berlin gereicht hat.

DIE RECKEN: Domenico Ebner (1), Dario Quenstedt, Branko Vujovic (3), Veit Mävers (3), Evgeni Pevnov (3), Marius Steinhauser (3/1), Marian Michalczik (1), Vlad Kulesh (3), Niklas Gautzsch, Max Gerbl, Martin Hanne (1), Ilija Brozovic (2), Justus Fischer (6), Hannes Feise, Koray Ayar, Vincent Büchner (2)