Im zweiten Teil unseres WM-Updates werfen wir einen Blick darauf, wie die RECKEN-Spieler in der Hauptrunde bei der Weltmeisterschaft 2025 in Norwegen, Dänemark und Kroatien abgeschnitten haben.
Deutschland bucht Viertelfinalticket
Nach einer makellosen Vorrunde in Gruppe A, die die deutsche Nationalmannschaft souverän auf dem ersten Platz abschloss, stand das Team von Alfreð Gíslason im ersten Hauptrundenspiel vor einer großen Herausforderung: Gastgeber und Turnierfavorit Dänemark, gestärkt durch das enthusiastische Heimpublikum in Herning. Der Bundestrainer vertraute im Spiel gegen den amtierenden Weltmeister, der die vergangenen drei Weltmeisterschaften für sich entscheiden konnte, von Beginn an auf die Hannoveraner Lukas Stutzke und Justus Fischer im Innenblock. Doch auch ihr engagierter Einsatz konnte die Dominanz des Gegners um den Welthandballer Mathias Gidsel nicht brechen. Renars Uscins steuerte zwar fünf Tore bei, doch die deutsche Mannschaft musste sich am Ende deutlich mit 30:40 geschlagen geben.
Nach der Niederlage gegen Dänemark lastete ein hoher Druck auf der deutschen Mannschaft im folgenden zweiten Hauptrundenspiel gegen die überraschend starke italienische Nationalmannschaft, in deren Tor der ehemalige RECKE Domenico Ebner stand. Es war das Spiel, welches Sven-Sören Christophersen, der sportliche Leiter der RECKEN und ZDF-Experte, bereits im Vorfeld prophezeit hatte: Die italienische Mannschaft werde bis etwa zur 20. Minute mithalten können, bevor sich Deutschland absetzen würde. Genau dieses Szenario trat ein: Noch in der 12. Spielminute lag Deutschland mit 4:7 zurück, nicht zuletzt, weil Domenico Ebner von Beginn an hervorragend parierte. In der 19. Spielminute gelang es Deutschland jedoch erstmals, die Führung zu übernehmen. Am Ende setzte sich die deutsche Mannschaft mit einem 34:27 gegen die Südeuropäer durch. Renars Uscins erzielte zwei Tore, während Justus Fischer einen Treffer beisteuerte.
Im letzten Hauptrundenspiel zeigten die deutschen Handballer von Beginn an eine beeindruckende Leistung, wobei besonders Torhüter David Späth mit herausragenden Paraden eine nahezu unüberwindbare Hürde für die Gegner darstellte. Der nachnommierte RECKE Marian Michalczik spielte im Innenblock an der Seite von Justus Fischer, wobei die beiden nahezu das gesamte Spiel über zusammen agierten. In der klaren 31:19-Niederlage gegen Tunesien trugen sich beide auch in die Torschützenliste ein: Michalczik erzielte zwei Tore, Fischer sogar fünf. Lukas Stutzke, der aufgrund einer Erkrankung nicht im Kader stand, konnte ebenso wenig mitwirken wie Renars Uscins, der zwar im Kader war, jedoch nicht zum Einsatz kam.
Mit acht Punkten aus der Hauptrunde und dem zweiten Platz in der Hauptrundengruppe I sichert sich die deutsche Nationalmannschaft den Einzug ins Viertelfinale. Am Mittwoch um 20:30 Uhr trifft das Team nun auf Portugal, welche die Hauptrundengruppe III für sich entscheiden konnte.
„Ich denke, wir haben die Hauptrunde gut gemeistert. Wir haben die Pflichtaufgaben erfüllt, gegen Dänemark war wenig zu holen. Ich hoffe, dass wir, falls wir weiterkommen sollten, uns nochmal bei den Dänen revanchieren und uns besser präsentieren können“, erklärt Lukas Stutzke und fügt hinzu, dass die Mannschaft gut vorbereitet ist und mit voller Entschlossenheit ins Viertelfinale geht.
Schweden und Norwegen scheitern in der Hauptrunde
Die Hauptrunde verlief für Schweden mit Jonathan Edvardsson und Norwegen mit Thomas Solstad weniger erfolgreich. Schweden trat im ersten Vorrundenspiel gegen Portugal an, den kommenden deutschen Gegner, und musste sich mit einem 37:37-Unentschieden begnügen. Edvardsson konnte dabei einen Treffer erzielen. Norwegen hingegen konnte nach einer enttäuschenden Vorrunde einen 25:24-Sieg über Spanien feiern, wobei Solstad nicht im Kader für dieses Spiel stand.
Im zweiten Hauptrundenspiel stand Schweden den zu dem Zeitpunkt punktgleichen Brasilianern gegenüber. Ein Sieg musste für Jonathan Edvardsson und seine Mannschaft her, um noch auf ein Viertelfinaleinzug zu hoffen. Doch die „Tre Kronor“ verlor gegen die Südamerikaner mit 24:27. Edvardsson blieb torlos. Beim deutlichen und nie gefährdeten 39:22-Sieg der Norweger über Brasilien steuerte RECKEN-Kreisläufer Thomas Solstad zwei Tore bei.
Im abschließenden Spiel der Hauptrundengruppe III standen sich die beiden skandinavischen Mannschaften gegenüber. Da Portugal und Brasilien bereits vor diesem Aufeinandertreffen die Gruppe für sich entschieden hatten, ging es für Edvardsson und Solstad lediglich um den dritten Platz, der nicht zum Weiterkommen in das Viertelfinale reicht. Beim 29:24-Sieg für Norwegen blieb beiden RECKEN-Akteuren ein eigener Treffer verwehrt.
„Es ist eine große Enttäuschung, dass wir in der Hauptrunde ausgeschieden sind. Wir haben keine gute Weltmeisterschaft gespielt. Nun freue ich mich aber, zurück nach Hannover zu kommen“, reflektiert Jonathan Edvardsson.
„Leider haben wir den Einzug ins Viertelfinale nicht erreicht. In der Hauptrunde haben wir deutlich besser gespielt als in der Vorrunde, doch leider hat es dieses Mal nicht für das Weiterkommen gereicht“, erklärt der norwegische Kreisläufer Thomas Solstad. Er freue sich jedoch, bald nach Hannover zurückzukehren, um wieder in der RECKEN-Festung aufzulaufen. Schmunzelnd fügt er hinzu: „Dennoch ist es schön, im letzten Spiel gegen Schweden gewonnen zu haben.“