Nach zwei Auswärtsniederlagen in Folge sicherte sich die TSV Hannover-Burgdorf einen wichtigen Erfolg in Leipzig. Vor der Saisonrekordkulisse von 6.515 Zuschauern in der Quarterback Immobilien Arena bewies das Team aus Niedersachsen Kampfgeist und wandelte einen 15:18-Rückstand zur Halbzeit in einen hart umkämpften 32:30-Auswärtssieg um. Mit sieben Toren avancierte Marius Steinhauser zum treffsichersten Spieler der letzten Bundesligapartie des Jahres 2024.
Die ersten fünf Minuten gehörten eindeutig den RECKEN. Joel Birlehm, zurück an alter Wirkungsstätte, parierte zwei der ersten drei Würfe auf sein Tor. Auf der Gegenseite waren es Kapitän Marius Steinhauser mit drei Treffern und Jonathan Edvardsson mit einem Tor, die Hannover früh mit 4:1 in Führung brachten. Doch die Gastgeber zeigten sich unbeeindruckt und drehten das Spiel bis zur zwölften Minute zu einem 5:7. Hauptursachen hierfür waren zu viele Fehler im Angriff der Niedersachsen und ein gut aufgelegter Kristian Saeveras im Leipziger Tor, der im ersten Durchgang 39 % der Würfe auf sein Gehäuse entschärfte. Der Zwei-Tore-Rückstand veranlasste Trainer Christian Prokop zu seiner ersten Auszeit. Seine Ansprache zeigte Wirkung: Nach 16 Minuten und 30 Sekunden gelang es Marian Michalczik die TSV Hannover-Burgdorf mit 9:8 erneut in Führung zu bringen – es sollte jedoch die letzte Führung der Gäste im ersten Durchgang bleiben. Noch vor der 20. Minute brachte Lukas Binder Leipzig wieder in Front (10:12). Im direkten Gegenangriff sah der Leipziger Abwehrchef Simon Ernst, der in grün spielenden Sachsen, bereits seine zweite Zwei-Minuten-Strafe. Knapp fünf Minuten vor der Halbzeit konnten DIE RECKEN durch Vincent Büchner beim Stand von 15:16 noch einmal auf ein Tor herankommen. Doch weitere Treffer blieben aus: Stattdessen nutzte der SC DHfK Leipzig die Ungenauigkeiten im Angriffsspiel der Hannoveraner aus und baute den Vorsprung bis zur Pause auf 15:18 aus.
Mit einem 3:0-Lauf meldete sich die TSV Hannover-Burgdorf aus der Halbzeitpause zurück: Knapp drei Minuten nach dem Wiederanpfiff erzielte Marius Steinhauser den Ausgleich zum 18:18. Wenig später brachte Vincent Büchner DIE RECKEN mit 20:19 in Führung. Doch in der 40. Spielminute war es Franz Semper, der den erneuten Führungstreffer für die Leipziger erzielte (22:23). Bis zur Auszeit von Christian Prokop in der 50. Spielminute bei einem Stand von 28:28 konnten die Leipziger immer wieder knapp mit einem Tor in Führung gehen, doch die Mannschaft aus Niedersachsen glich stets aus. Nach der Auszeit sorgten Marius Steinhauser und Vincent Büchner in weniger als anderthalb Minuten für eine 30:28-Führung. Sechs Minuten vor Schluss gelang Simon Ernst der Ausgleich zum 30:30. In der 56. Spielminute war für ihn jedoch das Spiel vorzeitig beendet: Ein Ellbogenschlag gegen Vlad Kulesh führte nach Videobeweis zu einer glatt roten Karte. In der Folge bauten die beiden deutschen Nationalspieler Justus Fischer und Renars Uscins die Führung der RECKEN auf 32:30 aus. Danach schlug die Stunde, besser gesagt, die Minute von Torhüter Simon Gade: Direkt im Gegenangriff nach dem 32:30 entschied das Schiedsrichtergespann Dinges/Baumgart auf einen Siebenmeter für die Gastgeber. Lukas Binder trat 64 Sekunden vor dem Spielende für die Leipziger an, doch Gade parierte den Strafwurf aus sieben Metern souverän. Daraufhin setzten die Gastgeber auf eine höhere Deckung und Christian Prokop entschloss sich, wie in früheren Phasen des Spiels, den siebten Feldspieler zu bringen. Jonathan Edvardsson übernahm diese Rolle, zog einen wichtigen Freiwurf und nahm zudem wertvolle Sekunden von der Uhr. Zwar scheiterte der RECKEN-Angriff am ehemaligen Hannoveraner Domenico Ebner, doch Simon Gade parierte auch den darauffolgenden Tempogegenstoß gegen den Leipziger Kapitän Binder. So endete das spannende Duell mit einem 32:30-Sieg für die Niedersachsen.
„Wir sind mit dem Ende des Spiels und dem Ende der Hinrunde überglücklich und sehr zufrieden. Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir 26:8 Punkte holen, hätten wir das sehr gerne unterschrieben. Uns gelingt ein guter Start in die Partie, dann kommt aber in der ersten Halbzeit ein Schlendrian rein, was technische Fehler im Angriffsspiel angeht. Es wirkte sehr zäh und pomadig, und nach einer guten Anfangsphase in der Deckung schaffen wir es überhaupt nicht mehr, Fouls hinzukriegen. Die Pausenansprache bei uns war dieses Mal deutlicher, da wir nach der Niederlage in Kiel und auch in Melsungen ein ähnliches Gesicht heute in der ersten Halbzeit gezeigt haben. Ich finde, dass wir eine ganz starke zweite Halbzeit spielen, was die Abwehrarbeit angeht. Allerdings hatten wir zunächst noch nicht die Torwartleistung – konnten aber trotzdem mit ein paar Tempoaktionen Nadelstiche setzen. Am Ende hätte das Spiel zu beiden Seiten kippen können, aber wir haben einen glücklichen Ausgang, weil Simon Gade noch einen Siebenmeter und einen Konter hält, sodass wir heute nicht nur mit einem Punkt wegfahren“, äußert sich Christian Prokop in der anschließenden Pressekonferenz.
DIE RECKEN: Simon Gade, Joel Birlehm, Renars Uscins (4), Marius Steinhauser (7), Marian Michalczik (3), Uladzislau Kulesh (1), Jonathan Edvardsson (5), Leonard Zink, Lukas Stutzke, Martin Hanne (3), Thomas Solstad (2), Justus Fischer (3), Hannes Feise, Koray Ayar, Vincent Büchner (4), Daniel Weber
Mit dem heutigen Spiel geht die Hinrunde für Niedersachsens Spitzenmannschaft zu Ende. Der Start in die Rückrunde erfolgt am Sonntag, den 9. Februar 2025, mit dem Heimspiel gegen den heutigen Gegner, den SC DHfK Leipzig. Anpfiff ist um 16:30 Uhr in der ZAG Arena. Für dieses Spiel sowie die weiteren Rückrundenbegegnungen können bereits Tickets im Online-Ticketshop erworben werden. Es stehen zudem attraktive Kombipakete zur Verfügung, die eine Ersparnis von bis zu 20 % im Vergleich zum Kauf einzelner Tickets bieten. Rückrunden-Dauerkarten bieten sogar eine Ersparnis von bis zu 40 % im Vergleich zum Kauf von Tageskarten.