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TSV Hannover-Burgdorf beim Deutschen Meister gefordert

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Nach der 23:29-Heimniederlage am Freitag gegen die MT Melsungen ist für die Mannschaft aus der niedersächsischen Landeshauptstadt keine Zeit zum Durchatmen. Bereits am morgigen Montagabend um 20 Uhr wartet mit dem SC Magdeburg der amtierende Deutsche Meister und damit das nächste Spitzenteam binnen drei Tagen auf die RECKEN.

Die von Bennet Wiegert trainierte Mannschaft aus Sachsen-Anhalt absolvierte ihr letztes Bundesligaspiel bereits am Donnerstag – einen Tag vor dem Auftritt der RECKEN gegen Melsungen – und hatte damit einen zusätzlichen Tag zur Vorbereitung auf die bevorstehende Begegnung. In einem hart umkämpften Spiel setzte sich der SC Magdeburg knapp mit 32:31 beim VfL Gummersbach durch. Besonders überzeugend präsentierte sich dabei der gebürtige Hannoveraner Tim Hornke, der mit acht Treffern bei ebenso vielen Versuchen eine makellose Quote vorweisen konnte. Für die TSV Hannover-Burgdorf stand der Rechtsaußen allerdings nie auf dem Feld. Seine handballerische Ausbildung absolvierte Hornke bei den hannoverschen Vereinen HSG Langenhagen, TSV Anderten und HSV Hannover, bevor er im Jahr 2010 zum SC Magdeburg wechselte.

Ein Blick auf die Saisonstatistiken des amtierenden Deutschen Meisters offenbart auf der linken Außenbahn eine starke Leistung: Matthias Musche erzielte bislang 106 Tore und führt damit die interne Torschützenliste an. Der 44-fache deutsche Nationalspieler wird dem Team am morgigen Abend jedoch nicht zur Verfügung stehen. Musche erlitt Ende April im Champions-League-Spiel gegen den ungarischen Spitzenklub Veszprém einen Achillessehnenriss und fällt voraussichtlich mehrere Monate aus. Auch Mittelmann und Torschützenkönig der vergangenen Saison, Manuel Zehnder, kann aufgrund eines Kreuzbandrisses nicht mitwirken. Zweitbester Torschütze der Magdeburger ist Rückraumspieler Omar Ingi Magnusson, der in der laufenden Spielzeit bislang 102 Treffer erzielen konnte. Auf Rang drei folgt Philipp Weber mit 88 Toren.

Ein zentraler Akteur im Spiel des SC Magdeburg ist ohne Zweifel Gisli Kristjánsson. Der isländische Mittelmann kommt trotz vier verpasster Spiele bereits auf 94 Torvorlagen – ein klarer Beleg für seine Rolle als Unterschiedsspieler im Team. Auch der schwedische Rückraumspieler Felix Claar zählt zum internationalen Spitzenpersonal im Kader des SCM. Verletzungsbedingt kam er bislang lediglich auf 13 Bundesligaeinsätze, lieferte dabei jedoch starke 38 Assists (der zweitbeste Wert im Team hinter Kristjánsson und vor Magnusson mit 34 Vorlagen).

In der Defensivarbeit setzen die Magdeburger ebenfalls Maßstäbe: Kreisläufer Magnus Saugstrup, dreifacher Weltmeister mit Dänemark, verzeichnet bislang 20 Steals – ligaweit der zweitbeste Wert hinter Justus Fischer (22 Steals). Im Tor teilen sich Sergey Hernández und Nikola Portner die Aufgaben. Hernández, Stammtorhüter des SCM, kommt auf eine Quote von 30,97 Prozent gehaltener Würfe bei insgesamt 236 Paraden. Der Schweizer Portner, der seltener zum Einsatz kommt, weist mit 31,64 Prozent zwar eine etwas höhere Quote auf, parierte bislang jedoch nur 87 Würfe auf sein Gehäuse.

Der morgige Gastgeber befindet sich in starker Form und konnte die vergangenen sieben Partien allesamt für sich entscheiden. Die letzte Niederlage datiert vom 21. März dieses Jahres: Damals unterlagen sie dem aktuellen Tabellenführer, den Füchsen Berlin, denkbar knapp mit 30:31 vor heimischem Publikum. Insbesondere in der heimischen Getec Arena präsentiert sich die Mannschaft um Kapitän Christian O’Sullivan, der Anfang des Monats seinen Vertrag verlängerte, äußerst stabil. Abgesehen von der erwähnten Niederlage gegen Berlin musste das Team lediglich eine weitere Heimniederlage hinnehmen – am dritten Spieltag gegen den Rekordmeister THW Kiel.

Insgesamt verzeichnet der Champions-League-Halbfinalist der laufenden Saison lediglich fünf Niederlagen sowie ein Unentschieden in der Bundesliga. Eine dieser Niederlagen ereignete sich im Hinspiel der morgigen Kontrahenten am 11. Spieltag Ende November. In einer restlos ausverkauften RECKEN-Festung verwandelten die zahlreichen Fans die Halle in einen Hexenkessel und feierten ein wahres Handballfest. Viele werden sich noch lange an diesen denkwürdigen Abend erinnern: Noch knapp sechs Minuten vor dem Ende lagen die morgigen Gastgeber mit vier Toren in Führung, doch am Ende setzte sich die TSV Hannover-Burgdorf mit 28:27 durch. Entscheidend war dabei nicht zuletzt die starke Defensivleistung der Niedersachsen. Insbesondere Torhüter Joel Birlehm und seine Vorderleute ließen in der Schlussphase keinen einzigen Gegentreffer mehr zu. Es war eines der vielen engen Spiele, die die RECKEN in dieser Saison für sich entscheiden konnten.

Um bestmöglich vorbereitet in die anspruchsvolle Partie gegen den SC Magdeburg zu gehen, reist die Mannschaft von Christian Prokop bereits heute nach dem Abschlusstraining in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Ziel ist es, am morgigen Spieltag ausgeruht, fokussiert und mit dem festen Willen zum erneuten Erfolg auf dem Spielfeld zu stehen.

Die Begegnung des 30. Spieltags wird, wie alle Spiele der Daikin Handball-Bundesliga, live und anschließend auf Abruf beim Streamingdienst Dyn übertragen. Anett Sattler ist als Moderatorin im Einsatz, Karsten Petrzika kommentiert die Partie.