Am morgigen Freitagabend um 20:00 Uhr gastiert der TBV Lemgo Lippe in der RECKEN-Festung. Die Mannschaft aus Ostwestfalen reist mit großem Selbstbewusstsein an, nachdem sie zuletzt ein deutliches Ausrufezeichen setzte: Mit einem klaren 41:29-Erfolg über den HSV Hamburg untermauerte der TBV seine starke Form.
In den vergangenen neun Bundesligapartien mussten sich die Lemgoer nur einmal, in der Partie gegen den DHB-Pokal-Halbfinalisten Rhein-Neckar Löwen, geschlagen geben. Neben einem Remis (25:25) gegen den aktuellen Tabellenführer Füchse Berlin gelangen dem Team aus dem Nordosten von Nordrhein-Westfalen sieben Siege. Diese beeindruckende Serie schlägt sich auch in der Tabelle nieder: Nach dem 26. Spieltag steht Lemgo mit 31:21 Punkten im oberen Tabellenmittelfeld.
Besonders hervorzuheben ist die Defensivarbeit der Ostwestfalen. Mit bislang lediglich 712 Gegentoren stellt Lemgo die drittbeste Abwehr der Liga. Ein zentraler Faktor dafür ist das Torhüterduo Konstantin Möstl und Urh Kastelic. Möstl, der kürzlich seinen Vertrag bis 2028 verlängert hat, überzeugt durch Konstanz und kommt auf eine durchschnittliche Paradenquote von 32,34 %. Zum Verglich: Nebojsa Simic von der MT Melsungen kommt auf 32,76 % und Nationaltorhüter Andreas Wolff auf 33,29 % gehaltener Bälle. Auch in der Abwehrarbeit leisten die Abwehrstarken Spieler Jan Brosch, Hendrik Wagner, Frederik Simak, Nicolai Theilinger sowie Tim Suton und Lukas Hutecek einen wesentlichen Beitrag zur defensiven Stabilität. Letztere sind zudem wichtige Stützen im Angriffsspiel von Trainer Florian Kehrmann.
Tim Suton, der seinen Vertrag im März langfristig bis 2030 verlängerte, glänzt nicht nur mit 104 Toren (drittbester Torschütze des Teams), sondern auch als zweitbester Vorlagengeber (65 Assists). Lukas Hutecek folgt ihm mit 47 Assists. An der Spitze dieser Statistik steht der niederländische Rückraumspieler Niels Versteijnen mit beachtlichen 81 Vorlagen.
Versteijnen ist mit 123 Treffern zudem der zweitbeste Torschütze der Mannschaft – nur knapp hinter dem treffsicheren Samuel Zehnder, der bislang 125-mal einnetzte. Zehnder ist außerdem der Siebenmeterschütze des TBV und verwandelte in der laufenden Saison bereits 62 Würfe vom Strich – einer der Spitzenwerte der Liga.
Das Hinspiel der beiden Teams endete mit einem souveränen 31:22-Sieg für die RECKEN. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Renars Uscins, Deutschlands Handballer des Jahres 2024, der mit zehn Treffern überzeugte, sowie von Vlad Kulesh, der mit acht Toren ebenfalls eine wichtige Rolle spielte. Ein weiterer Grund für den Auswärtserfolg im Dezember des vergangenen Jahres war zudem die exzellente Defensivarbeit der Mannschaft, allen voran Joel Birlehm, der mit einer Weltklasse-Quote von 47,8 % maßgeblich zum Sieg beitrug. Nach einer 15:13-Führung zur Halbzeit für die TSV Hannover-Burgdorf gelang es den Lemgoern, kurz nach dem Wiederanpfiff noch einmal bis auf ein Tor zu verkürzen. Doch im weiteren Verlauf der Partie setzte sich die Mannschaft um Kapitän Marius Steinhauser Schritt für Schritt ab, was auch durch eine rote Karte gegen Tim Suton begünstigt wurde.
Trotz der beiden jüngsten Niederlagen der niedersächsischen Handballer bleibt die Ausgangslage in der Liga weiterhin äußerst vielversprechend. Ein Sieg gegen die Ostwestfalen würde die Position der RECKEN im Hinblick auf das anspruchsvolle restliche Programm weiter verbessern – an dieses wird jedoch aktuell noch nicht gedacht. Die Mannschaft verfolgt weiterhin den klaren Fokus, von Spiel zu Spiel zu denken, was auch der sportliche Leiter Sven-Sören Christophersen zuletzt am vergangenen Wochenende bekräftigte. Mit einem Heimsieg könnten die RECKEN die Punkte 40 und 41 auf ihr Konto verbuchen und die Spitzenmannschaften wie den THW Kiel sowie die SG Flensburg-Handewitt weiter auf Abstand halten.
Der Streamingdienst Dyn überträgt die Bundesligapartie wie gewohnt live und auf Abruf. Die Sendung beginnt um 19:45 Uhr. Durch den Abend führen Kommentator Karsten Petrzika und Experte Stefan Kretzschmar.
Die Stimmen im Vorfeld bekommst du hier:
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