Erkältungsbedingt musste die Mannschaft in Lemgo ohne Kapitän Marius Steinhauser auskommen, sodass Hannes Feise das Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt auf das Spielfeld führte. Nach einer spannenden ersten Halbzeit, die mit 15:13 für die TSV Hannover-Burgdorf endete, dominierten die Niedersachsen den zweiten Durchgang vor allem in der Abwehr. Mit einer starken Defensivleistung und einem herausragend agierenden Joel Birlehm ließen DIE RECKEN dem Gegner und Gastgeber aus Lemgo keine Chance und setzten sich am Ende verdient mit 31:22 durch. Die erfolgreichsten Torschützen waren Renars Uscins mit zehn erzielten Toren und Vlad Kulesh, der insgesamt acht Treffer markierte.
Die Anfangsphase gehörte eindeutig Vlad Kulesh, der in weniger als fünf Minuten drei Tore aus ebenso vielen Versuchen erzielte. Nachdem Justus Fischer zwischenzeitlich die 4:3-Führung für die TSV Hannover-Burgdorf sicherte, übernahm Renars Uscins das Kommando. Mit vier Treffern in Folge verhalf er dem Spitzenteam aus Niedersachsen zur ersten Zwei-Tore-Führung (8:6). Nur wenig später erzielte Uscins beim Stand von 10:7 die erste Drei-Tore-Führung. Zuvor hatte Joel Birlehm einen Siebenmeter von Samuel Zehnder pariert. Beim Spielstand von 14:10 gelang es Thomas Solstad, knapp sieben Minuten vor der Halbzeit, den Vorsprung sogar auf vier Tore auszubauen. Lediglich ein weiteres Tor der RECKEN im ersten Durchgang ließ die Ostwestfalen jedoch bis zur Pause auf nur noch zwei Tore herankommen (15:13).
Der zweite Durchgang wurde, wie bereits der erste, von Vlad Kulesh eröffnet, der mit seinem Treffer das 16:13 erzielte. Noch vor der 33. Spielminute keimte in der ausverkauften Phoenix Contact Arena wieder Hoffnung auf, als Rechtsaußen Jarnes Faust mit seinem Treffer zum 16:15 den Anschluss herstellte. Doch nur knapp drei Minuten später sorgte Renars Uscins mit seinem Tor zum 19:15 erneut für einen Vier-Tore-Vorsprung. Nach 37:46 gespielten Minuten wurde Tim Suton nach Videobeweis folgerichtig mit der roten Karte belegt, nachdem er Justus Fischer in den Wurfarm griff. In der folgenden Spielphase dominierte die hannoversche Abwehr, unterstützt von Joel Birlehm im Tor. Der Schlussmann wusste am Ende der Partie mit einer beeindruckenden Paradenquote von 52% zu überzeugen. Durch die zwischenzeitliche Acht-Tore-Führung von Vlad Kulesh beim Stand von 26:18 gelang es Vilhelm Poulsen, den Vorsprung auf 30:20 und damit erstmals auf zehn Tore auszubauen. Trotz mehrfacher Zeitstrafen gegen die Mannschaft aus der niedersächsischen Landeshauptstadt im zweiten Durchgang, gelang es dem heutigen Gegner aus Lemgo lediglich neun Tore in der zweiten Halbzeit zu erzielen. Nach dem Abpfiff wurde der deutliche 31:22-Auswärtssieg gebührend gefeiert – gemeinsam mit den zahlreich und lautstark anwesenden RECKEN-Fans.
„Ich bin sehr glücklich, das schwierige Auswärtsspiel in Lemgo gewonnen zu haben. Dass der Sieg heute zustande gekommen ist, haben wir einer starken Deckungsleistung gemeinsam mit Joel Birlehm in der zweiten Halbzeit zu verdanken. Sicherlich ist durch die rote Karte gegen Tim Suton etwas die Tiefe im Angriff von Lemgo verloren gegangen, dennoch haben wir selbst ein starkes Angriffsspiel gemacht, angeführt von Jonathan Edvardsson. Im Zeitspiel hat Vlad Kulesh super getroffen, und dabei habe ich nicht einmal Renars Uscins erwähnt, der auch zehnmal getroffen hat. Eine sehr konzentrierte und geduldige Leistung, die uns sehr zufrieden stimmt“, beurteilt Cheftrainer Christian Prokop in der anschließenden Pressekonferenz die Bundesligabegegnung.
DIE RECKEN: Simon Gade, Joel Birlehm, Vilhelm Poulsen (2), Renars Uscins (10), Marian Michalczik, Uladzislau Kulesh (8), Jonathan Edvardsson (3), Maximilian Gerbl (2), Lukas Stutzke (1), Martin Hanne, Thomas Solstad (2), Justus Fischer (2), Hannes Feise, Koray Ayar, Vincent Büchner (1), Daniel Weber
Bereits am Freitag sind DIE RECKEN wieder vor heimischem Publikum in der ZAG Arena gefordert. Zum Nikolaus-Spieltag sind die Rhein-Neckar Löwen zu Gast. Anwurf der Bundesligabegegnung ist um 19:00 Uhr. Am 14. Spieltag der stärksten Liga der Welt steht eine schwierige Auswärtsaufgabe beim THW Kiel an. Nur fünf Tage nach dem Heimspiel gegen die Löwen müssen die Niedersachsen am Mittwoch, den 11. Dezember, um 20:00 Uhr gegen den Rekordmeister im Norden Deutschlands antreten.