Erstmals traten Niedersachsens Spitzenhandballer in einem Pflichtspiel im komplett roten Auswärtsdress an. Vor 4.275 Zuschauern in der Buderus Arena verlief die erste Halbzeit aus Sicht der Hannoveraner mit einem 16:13-Rückstand nicht zufriedenstellend. Im zweiten Durchgang zeigten DIE RECKEN eine deutlich verbesserte Leistung, ließen lediglich neun Gegentreffer zu und sicherten sich am Ende einen verdienten 25:36-Auswärtssieg. Besonders in den Vordergrund spielen konnte sich Simon Gade mit starken Paraden sowie Justus Fischer mit zehn Treffern und Renars Uscins mit sieben Treffern.
Es entwickelte sich zunächst das kampfbetonte Spiel, welches Christian Prokop im Vorfeld der Partie prognostiziert hatte. Bereits in der ersten Halbzeit gab es sechs Zeitstrafen: vier für die HSG Wetzlar und zwei für die TSV Hannover-Burgdorf, beide gegen Marian Michalczik. Torhüter Joel Birlehm startete stark in die Begegnung und parierte in den ersten fünf Minuten vier von fünf Würfen auf sein Tor. Das erste Tor des Spiels gehörte Justus Fischer nach einem schönen Zuspiel von Marian Michalczik. In der Anfangsphase wechselte die Führung mehrmals, jedoch konnte sich keine der beiden Mannschaften um mehr als einen Treffer absetzen. Nach zehn Minuten brachte Vlad Kulesh die RECKEN mit 5:6 in Front. In der 20. Minute stand es 11:11, woraufhin das Trainergespann Simon Gade für Joel Birlehm ins Tor brachte. Auf der Gegenseite nahm Frank Carstens seine erste Auszeit und fand offensichtlich die richtigen Worte. In der 26. Minute ging Wetzlar durch Domen Novak erstmals mit drei Toren in Führung, wenig später erhöhte Dominik Mappes auf einen vier Tore Vorsprung (16:12). Kurz vor dem Pausenpfiff verkürzte Renars Uscins noch auf 16:13, gleichzeitig der Halbzeitstand.
Die zweite Halbzeit begann für die Niedersachsen optimal: Renars Uscins erzielte den ersten Treffer. Der Nationalspieler wurde in der Abwehr fortan von Vilhelm Poulsen entlastet und konnte sich verstärkt auf den Angriff konzentrieren. Die erste Führung im zweiten Durchgang gelang den RECKEN beim Stand von 19:20 durch Lukas Stutzke in der 32. Minute. Der Treffer zum zwischenzeitlichen 20:21 durch Justus Fischer nach etwas mehr als 41 Minuten leitete einen beeindruckenden 8:0-Lauf ein. In dieser Phase des Spiels erwies sich Simon Gade im Tor als unüberwindbare Hürde, während im Angriff Jonathan Edvardsson und Justus Fischer jeweils doppelt erfolgreich waren. Vincent Büchner trug zudem maßgeblich bei, indem er drei Treffer erzielte. Nach etwa 50 Spielminuten war es Domen Nowak, der per Siebenmeter das erste Tor nach fast neun Minuten gegen die Mannschaft aus der niedersächsischen Landeshauptstadt zum 21:28 erzielte – es war erst das fünfte Gegentor in der zweiten Halbzeit. In den Schlussminuten agierten die Niedersachsen sehr spielfreudig. Kapitän Marius Steinhauser glänzte mit einem spektakulären „No-Look“-Wurf hinter dem Rücken, und Justus Fischer krönte seine starke Leistung mit einem Heber beim Siebenmeter zum 24:35. Zwei Minuten vor dem Ende vollendete Neuzugang Vilhelm Poulsen einen sehenswerten Kempatrick nach der Vorlage von Jonathan Edvardsson, der über weite Teile der zweiten Halbzeit das Spiel auf Rückraum-Mitte lenkte. Mit lediglich neun Gegentoren und 23 erzielten Treffern dominierten DIE RECKEN die zweite Halbzeit souverän. Das Endergebnis des ersten Auswärtsspiels in der diesjährigen DAIKIN Handball-Bundesliga lautet somit 25:36.
Cheftrainer Christian Prokop zeigte sich in der anschließenden Pressekonferenz glücklich über die gewonnenen zwei Punkten: „Wir sind sehr gut in die Partie mit einer griffigen Abwehr und einem guten Tempospiel gestartet. Wetzlar steigerte sich dann enorm in ihrem Angriffsspiel, wir bauten gleichzeitig in der Deckung deutlich ab, sodass jeder Wetzlarer Spieler aus dem Rückraum traf. Im Angriff vergaben wir zu viele Chancen, weshalb wir glücklicherweise nur mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Halbzeitpause gingen. Im zweiten Durchgang gelang es uns jedoch, leidenschaftlicher zu verteidigen, deutlich mehr Technische-Fehler bei Wetzlar zu provozieren, gemeinsam mit Simon Gade der sich im Tor steigerte. Mit dem Führungstreffer von Lukas Stutzke bekamen wir Selbstvertrauen und dann gelang uns nahezu alles. Im Angriff hatten wir mit Jonathan Edvardsson immer wieder starke Auftakthandlungen und bekamen Tiefe in die Deckung. Sicherich hat uns auch in die Karten gespielt, dass Wetzlar in diesem Sommer einen größeren Umbruch hatte und mit so einer Situation nicht so oft konfrontiert war.“
DIE RECKEN: Simon Gade, Joel Birlehm, Adam Nyfjäll, Vilhelm Poulsen (1), Renars Uscins (7), Marius Steinhauser (5), Marian Michalczik, Uladzislau Kulesh (2), Jonathan Edvardsson (3), Maximilian Gerbl, Lukas Stutzke (2), Martin Hanne, Thomas Solstad (1), Justus Fischer (10), Hannes Feise, Vincent Büchner (5)
Nach dem heutigen Auswärtsspiel in Wetzlar steht bereits in einer Woche das nächste Heimspiel-Highlight in der RECKEN-Festung bevor! Am Sonntag, den 22. September, empfangen DIE RECKEN den Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer Füchse Berlin. Anpfiff der Begegnung wird um 15:00 Uhr sein. Sichere dir über unseren Online-Ticketshop jetzt noch deine Eintrittskarte und sei live dabei!