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RECKEN wollen starken Rückrundenstart in Erlangen bestätigen

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Die TSV Hannover-Burgdorf steht am morgigen Sonntag vor der nächsten Auswärtsaufgabe in der Daikin Handball-Bundesliga. Um 15:00 Uhr treffen die Niedersachsen in der Arena Nürnberger Versicherung auf den HC Erlangen. Die Gastgeber gehen mit großer Motivation in das Spiel, nachdem sie in den letzten sechs Begegnungen keinen Sieg erzielen konnten und nun dringend den Weg zurück in die Erfolgsspur suchen.

Das Hinspiel in der RECKEN-Festung in Hannover entschieden die RECKEN mit 31:25 für sich. Dabei präsentierte sich der HC Erlangen besonders in der ersten Halbzeit gut und ging mit einer 16:10-Führung in die Pause. Doch die TSV zeigte eindrucksvoll Moral: Ein 10:0-Lauf direkt nach dem Seitenwechsel sowie eine überragende Defensivleistung, angeführt von Torhüter Joel Birlehm, sorgten für die Wende. Über 15 Minuten ließ die Abwehr keinen einzigen Gegentreffer zu und legte so den Grundstein für den Heimsieg.

In Erlangen hat sich der Kader schon vor Saisonbeginn erheblich verändert. Leistungsträger aus vorherigen Spielzeiten wie Bertram Obling, Tim Zechel und Lutz Heiny verließen den Verein innerhalb Deutschlands, während Mads-Peter Løndborg nach Dänemark und Simon Jeppsson nach Norwegen wechselte. Jeppsson stellte erst am Donnerstag mit elf Toren für seinen neuen Klub Kolstad IL gegen den SC Magdeburg seine Klasse unter Beweis. Auf der Zugangsseite konnte der HC Erlangen mit Khalifa Ghedbane einen algerischen Nationaltorhüter verpflichten sowie mit Sander Øverjordet einen vielseitig einsetzbaren norwegischen Rückraumspieler. Zudem verstärkten Marek Nissen (TuS N-Lübbecke) und Maciej Gebala (SC DHfK Leipzig) den Kader.

Nach dem enttäuschenden Saisonstart mit vier Niederlagen in den ersten vier Spielen erfolgte bereits früh ein Trainerwechsel. Johannes Sellin wurde durch den erfahrenen Martin Schwalb ersetzt, blieb dem Verein jedoch als Co-Trainer und Kaderplaner erhalten. Doch auch unter Schwalb stabilisierte sich die Mannschaft nicht, sodass erst am Dienstag eine erneute Veränderung an der Seitenlinie vollzogen wurde: Sellin kehrte als Cheftrainer zurück und bildet nun gemeinsam mit Matthias Obinger das Trainerduo.

Auch während der Saison reagierte der Verein auf die sportliche Lage und nahm weitere Verstärkungen vor. Tobias Wagner sowie der langjährige Magdeburger Marko Bezjak kamen hinzu. Nach dem Abgang von Torhüter Klemen Ferlin im November zu Kielce verpflichtete Erlangen zudem den ehemaligen Hannoveraner Schlussmann Dario Quenstedt, der seine Karriere ursprünglich bereits letzten Sommer beendet hatte. Im Winter folgte eine weitere Transferoffensive: Der isländische Nationalspieler Viggó Kristjánsson wechselte vom SC DHfK Leipzig nach Franken, während Stephan Seitz im Gegenzug nach Leipzig ging. Darüber hinaus verließen Jonathan Svensson (MT Melsungen) und Stefan Bauer (HSG Nordhorn-Lingen) den Verein, nachdem mit beiden Spielern die Verträge vorzeitig aufgelöst wurden. Neu hinzu kamen Rückraumspieler Miloš Kos sowie Torhüter Finn Zecher, der den verletzungsbedingt langfristig ausfallenden Khalifa Ghedbane ersetzen soll.

Die personelle Situation bleibt für Erlangen herausfordernd: Neben Ghedbane fehlt auch Viggó Kristjánsson aufgrund einer Knieverletzung. Zudem wird Kapitän und Kreisläufer Sebastian Firnhaber mit einem Kreuzbandriss für den Rest der Saison nicht zur Verfügung stehen.

Aktuell ist Linksaußen Christopher Bissel mit 73 Toren bester Torschütze des HC Erlangen, gefolgt von Antonio Metzner (67 Tore) und Marek Nissen (63 Tore). Metzner führt mit 28 Assists zudem die interne Vorlagenstatistik an, dicht gefolgt von Nissen (26) und Marko Bezjak (23). Mit lediglich zwei Saisonsiegen und einem Unentschieden belegen die Erlanger den vorletzten Platz in der Daikin Handball-Bundesliga. Dennoch hat der Kader Erstligaqualität, dies bestätigte auch Geschäftsführer René Selke erst vor kurzem gegenüber der BILD-Zeitung: „Zu 100 Prozent ist genug Qualität im Kader. Diese Mannschaft gehört in die erste Liga.“

Die Mannschaft von Trainer Christian Prokop bricht nach dem Abschlusstraining am heutigen Samstag mit dem Mannschaftsbus in Richtung Süden Deutschlands auf. Nicht mit dabei sind weiterhin die verletzten Rückraumspieler Vilhelm Poulsen und Martin Hanne. Nach drei Siegen aus den ersten drei Spielen der Rückrunde gilt es, diese erfolgreiche Serie fortzusetzen und den zweiten Platz in der stärksten Liga der Welt zu festigen. Obwohl die Favoritenrolle allein durch die Tabellenkonstellation klar bei den RECKEN liegt, sollten die Niedersachsen die Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen: Der HC Erlangen hat in dieser Saison bislang alle Punkte vor heimischem Publikum gewonnen. Die Bilanz der letzten acht direkten Begegnungen in der Liga spricht für die TSV Hannover-Burgdorf: Sieben Siege stehen lediglich einer Niederlage gegenüber – einer Niederlage, die das Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt im Mai 2023 vor den Augen der Erlanger Fans in der Arena Nürnberger Versicherungen hinnehmen musste.

Die Bundesliga-Begegnung am 21. Spieltag wird wie gewohnt live ab 14:45 Uhr beim Streamingdienst Dyn übertragen und steht im Anschluss auf Abruf zur Verfügung. Zusätzlich wird die Partie kostenlos im Free-TV auf WELT TV sowie im Internet auf sportbild.de und bild.de übertragen.