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WM-Update: Die Endrunde

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Im abschließenden Teil unseres WM-Updates richten wir den Blick auf die Endrunde der diesjährigen Weltmeisterschaft. Für Jonathan Edvardsson und die schwedische Nationalmannschaft sowie Thomas Solstad und das Team aus Norwegen endete das Turnier bereits nach der Hauptrunde. Wie sich die anderen RECKEN im weiteren Verlauf des Turniers präsentiert haben, erfahrt ihr hier.

Deutschland scheidet nach Verlängerung im Viertelfinale aus

Das WM-Turnier fand für die verbliebenen RECKEN-Spieler ein denkbar bitteres Ende. In einer packenden Viertelfinalbegegnung unterlagen die Schützlinge von Bundestrainer Alfreð Gíslason der portugiesischen Nationalmannschaft knapp mit 30:31 nach Verlängerung.

Trotz einer herausragenden Leistung von Torhüter Andreas Wolff, der mit einer beeindruckenden Fangquote von 42 % und 21 Paraden, darunter zwei gehaltene Siebenmeter, zum „Man of the Match“ gewählt wurde, konnte die deutsche Mannschaft das Spiel nicht zu ihren Gunsten entscheiden.

Wie schon in den vorangegangenen Partien tat sich das deutsche Team schwer, ins Spiel zu finden. RECKE Renars Uscins erzielte erst nach über sechs Minuten den ersten Treffer für Deutschland. Bereits in der zehnten Spielminute sah sich Gíslason beim Rückstand von 1:5 gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Doch auch danach fand die Mannschaft nur schwer zu ihrem Rhythmus. Mit einem Rückstand von 9:13 aus deutscher Sicht ging es in die Halbzeitpause.

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff erhielt der Portugiese Luis Frade nach einem Foul an Renars Uscins die Rote Karte. In der Folge stabilisierte sich das deutsche Spiel, und rund 13 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit brachte der stark spielende Lukas Zerbe die deutsche Mannschaft erstmals mit 19:18 in Führung. Andreas Wolff zeigte weiterhin Glanzparaden und stellte den portugiesischen Angriff immer wieder vor große Herausforderungen. Dennoch gelang es dem deutschen Team nicht, aus diesen Vorteilen ausreichend Kapital zu schlagen. Nach 60 intensiven Minuten stand es 26:26, und die Partie ging in die Verlängerung.

In der Verlängerung wirkten die Portugiesen frischer und gingen mit einer knappen 29:28-Führung in die zweiten fünf Minuten der Zusatzzeit. Trotz aller Bemühungen gelang es der deutschen Mannschaft nicht, das Blatt zu wenden. Sekundenbruchteile vor dem Schlusspfiff besiegelte Martin Costa mit seinem Treffer zum 31:30 das Ausscheiden Deutschlands aus dem Turnier.

Lukas Stutzke gehörte nicht zum Kader. Marian Michalczik wurde in der Abwehr eingesetzt, während Justus Fischer ohne Einsatzzeit blieb. Rückraumspieler Renars Uscins erzielte vier Treffer.

Dänemark krönt sich zum Weltmeister

In den drei weiteren Viertelfinalpartien sorgten packende Duelle für Spannung bis zur letzten Sekunde. Kroatien setzte sich in einem dramatischen Spiel mit 31:30 gegen Ungarn durch. Lange Zeit deutete vieles auf einen ungarischen Sieg hin – noch sechs Minuten vor dem Ende führten die Magyaren mit 29:25. Doch angetrieben vom frenetischen Heimpublikum gelang es Marin Šipić, in der allerletzten Sekunde den entscheidenden Treffer zum 31:30-Sieg für Kroatien zu erzielen.

Nicht weniger dramatisch verlief die Begegnung zwischen Frankreich und Ägypten, die einem wahren Handball-Thriller glich. Auch hier entschied der letzte Wurf über den direkten Einzug ins Halbfinale oder eine Verlängerung. Drei Sekunden vor Abpfiff erzielten die Ägypter den umjubelten 33:33-Ausgleich. Doch Frankreichs Kreisläufer Luka Karabatić bewies Nervenstärke und traf mit einem direkten Anwurf von der Mittellinie, nur 0,3 Sekunden vor dem Schlusspfiff, zum 34:33-Sieg ins verwaiste ägyptische Tor.

Weniger spannend, dafür umso souveräner gestaltete Dänemark sein Viertelfinale gegen Brasilien. Der Titelverteidiger ließ von Beginn an keinen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen und feierte einen ungefährdeten 33:21-Erfolg.

Im darauffolgenden Halbfinale setzten sich die Dänen souverän gegen den „Deutschland-Schreck“ Portugal durch, ohne dabei auf nennenswerte Schwierigkeiten zu stoßen. Mit einem klaren 40:27-Sieg zogen sie in das Finale ein. Im zweiten Halbfinale zwischen Kroatien und Frankreich hingegen wurde es deutlich spannender. Vor heimischem Publikum in Zagreb setzte sich Kroatien mit 31:28 durch. Bereits in der ersten Halbzeit, die sie mit 18:11 für sich entscheiden konnten, legten sie den Grundstein für den Finaleinzug.

Im Endspiel in Oslo trafen die beiden Co-Gastgeber Dänemark und Kroatien aufeinander. Am Ende setzten sich die Dänen mit einem verdienten 32:26-Sieg durch und sicherten sich ihren vierten Weltmeistertitel in Folge. Im Spiel um den dritten Platz setzte sich Frankreich in einem dramatischen, torreichen Duell mit 35:34 gegen Portugal durch und gewann die Bronzemedaille.