Nach der bitteren 28:32-Auftaktpleite in der vergangenen Woche gegen den European-League-Teilnehmer VfL Gummersbach steht das nächste schwere Spiel für die Mannschaft um Kapitän Marius Steinhauser auf dem Programm. Am morgigen Sonntag treten Niedersachsens Spitzenhandballer in der Buderus Arena gegen die HSG Wetzlar an, fest entschlossen, die ersten beiden Punkte der Saison zu holen.
Wetzlars Trainer Frank Carstens, der 2007 in der zweiten Liga das Traineramt bei den RECKEN übernahm und sie 2009 in die stärkste Handballliga der Welt führte, musste im Sommer einen großen personellen Umbruch managen. Besonders auf den Rückraumpositionen galt es, die Abgänge von Lenny Rubin, Hendrik Wagner, Magnus Fredriksen und Mathias Mark Pedersen zu kompensieren. Mit den erfahrenen Bundesliga-Spielern Jona Schoch, Philipp Ahouansou, Dominik Mappes und Justin Müller konnten jedoch schlagkräftige Neuzugänge gewonnen werden, auch wenn letzterer zuletzt in Dänemark aktiv war. Zudem verstärkte sich das Team gezielt auf den Außenpositionen und am Kreis mit Lion Zacharias, Zsolt Krakovszki und Georg Löwen. Ergänzend rückten einige Spieler aus der zweiten Mannschaft in den Bundesligakader auf.
Im ersten Bundesligaspiel beim amtierenden deutschen Meister SC Magdeburg konnten die neuformierten Wetzlarer über weite Strecken der ersten Halbzeit mithalten – führten sogar noch in der 25. Spielminute. Ein besseres Ergebnis blieb den Tabellen 13. der Vorsaison allerdings verwehrt, da der SC Magdeburg zwischenzeitlich durch einen 6:0-Lauf auf 28:20 enteilen konnte. Am Ende musste sich das Team von Frank Carstens mit 35:28 geschlagen geben. Bester Torschütze auf Seiten der Grün-Weißen war der Rechtsaußen Domen Novak, der mit 7 Toren seine Leistungen aus den zurückliegenden Spielzeiten bestätigte. Nicht ohne Grund wechselt der schnelle Slowene im kommenden Sommer zum Spitzenverein nach Flensburg. Besonderes Augenmerk gilt auch dem Denker und Lenker im Wetzlarer-Spiel Dominik Mappes, den wurfgewaltigen Rückraumspielern Philipp Ahouansou, Jona Schoch und Stefan Cavor sowie dem Torhüterduo Till Klimpke und Anadin Suljakovic. Zudem konnten die drei Kreisläufer Rasmus Meyer Ejlersen, Vladimir Vranjes und Georg Löwen im ersten Spiel mit einer makellosen 100-Prozent-Trefferquote im Angriff überzeugen.
„Die Mannschaft aus Wetzlar durchlief einen größeren Umbruch vor Saisonbeginn. Unter der Leitung von Frank Carstens ist es jedoch bereits in den Vorbereitungsspielen und im Duell gegen Magdeburg deutlich geworden, dass das Team seine Handschrift trägt. Besonders auffällig ist die aggressive Abwehrformation, angeführt von Jona Schoch und Rasmus Meyer Ejlersen im Innenblock, unterstützt von starken Torhütern dahinter. Darüber hinaus zeichnet sich die Mannschaft durch ein hohes Tempo im Angriff aus, mit Dominik Mappes als zentralem Akteur im Rückraum, der nicht nur als Spielgestalter überzeugt, sondern auch eine ständige Torgefahr darstellt“, äußert sich RECKEN-Trainer Christian Prokop im Hinblick auf den kommenden Gegner.
Nach der intensiven Analyse des Spiels gegen Gummersbach blickt die Mannschaft auf eine gute Trainingswoche zurück. Mit dem unveränderten Kader aus der letzten Partie reist das Team nach dem heutigen Abschlusstraining bereits nach Mittelhessen.
Im Vorfeld betont Christian Prokop: „Wir erwarten ein kampfbetontes Spiel in Wetzlar. Die Mannschaft, unterstützt von ihren engagierten Fans, ist für ihren körperlich robusten und aggressiven Handball bekannt. Entscheidend wird sein, dass wir geschlossen auftreten, unseren Einsatz und die Freude am Spiel zeigen. Nur wenn wir unseren Plan konsequent umsetzen, können wir die zwei Punkte holen. Besonders wichtig ist, dass wir uns im Vergleich zum ersten Spiel steigern, über eine stabile Abwehr in unser Tempospiel kommen und die Effizienz im Angriff erhöhen, um gegen die schwer zu bespielende Wetzlarer Mannschaft erfolgreich zu sein.“
In der letzten Saison gelang es den RECKEN am 33. Spieltag in der Buderus Arena nach einem sechs-Tore-Rückstand kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs noch ein 32:32-Unentschieden zu erkämpfen. Im Hinspiel unterlagen die Niedersachsen mit 30:33 in der RECKEN-Festung.
Die Partie wird am morgigen Sonntag um 16:30 Uhr durch das Schiedsrichtergespann Julian Fedtke und Niels Wienrich angepfiffen. Wie gewohnt wird die Begegnung ab 16:15 Uhr live und auf Abruf bei Dyn übertragen.