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RECKEN chancenlos beim Saisonabschluss

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Zum Abschluss der Bundesligaspielzeit 2024/25 musste die TSV Hannover-Burgdorf eine deutliche Auswärtsniederlage hinnehmen. Beim VfL Gummersbach unterlagen die RECKEN mit 29:39. Bereits in der ersten Halbzeit gerieten die Niedersachsen ins Hintertreffen und lagen zur Pause mit 15:20 zurück. Im gesamten Spielverlauf gelang es der Mannschaft zu keinem Zeitpunkt, die Partie auszugleichen oder in Führung zu gehen. Mit jeweils fünf Treffern waren Justus Fischer und Marius Steinhauser die erfolgreichsten Torschützen der Gäste.

Von Beginn an geriet die TSV Hannover-Burgdorf in Rückstand. Das erste Tor für die Niedersachsen erzielte Lukas Stutzke zum 1:2 aus hannoverscher Sicht. Nach einer Parade von Dominik Kuzmanović gelang es dem VfL Gummersbach, den Vorsprung erstmals auf drei Treffer auszubauen: Nach 5:41 Minuten traf Teitur Einarsson zum 1:4. In der Folge erhielt Einarsson eine Zwei-Minuten-Strafe, den fälligen Siebenmeter verwandelte Marius Steinhauser sicher. Dennoch hatten die RECKEN weiterhin große Schwierigkeiten, insbesondere mit den Rückraumspielern der Gummersbacher. Nachdem Steinhauser wenig später per Siebenmeter an Torhüter Bertram Obling scheiterte und Einarsson zum 4:8 traf, zog Trainer Christian Prokop schon nach 10:14 Minuten die erste Auszeit. Beim Stand von 6:9 kassierte Linksaußen Vincent Büchner die erste Zeitstrafe auf Seiten der Gäste. Den folgenden Siebenmeter parierte Joel Birlehm. Da Hannes Feise verletzungsbedingt nicht mit nach Gummersbach reisen konnte, musste der gelernte Mittelmann Tilen Strmljan auf der Linksaußenposition aushelfen. Nach einer weiteren Parade von Kuzmanović und einem erfolgreichen Abschluss durch Steinhauser zum 7:9 (14:53 Minuten) verkürzten die RECKEN den Rückstand auf zwei Tore. Für die Gastgeber war Milos Vujovic der erste Torschütze, der kein Rückraumspieler war: Der Linksaußen verwandelte nach 15:28 gespielten Minuten beim 7:10 einen Siebenmeter. Prokop reagierte erneut und stellte im Angriff um: Mit Renars Uscins und Vilhelm Poulsen brachte er zwei Linkshänder ins Spiel. Uscins übernahm die Regie auf der Mittelposition und erzielte prompt das 8:10 (16:09 Minuten), doch Gummersbach fand schnell zurück in die Spur. Nachdem Steinhauser einen weiteren Siebenmeter nicht im Tor unterbringen konnte, erhöhte Vujovic beim 9:14 (20:42 Minuten) auf fünf Treffer Differenz. In der Schlussphase der ersten Halbzeit behaupteten die Hausherren diesen Vorsprung souverän. Über die Stationen 10:15, 11:16, 12:17, 13:18 und 14:19 ging es schließlich mit einem 15:20 in die Kabinen.

Poulsen eröffnete die zweite Halbzeit mit seinem Treffer zum 16:20. Kurz darauf musste Lukas Stutzke bereits nach 32:50 Minuten für zwei Minuten auf die Bank. Gummersbach nutzte diese Phase geschickt und erhöhte unmittelbar nach Ablauf der Zeitstrafe auf 18:24 und erstmals auf einen sechs Torevorsprung. Nach dem 18:25 durch Lukas Blohme häuften sich die Zeitstrafen: zunächst musste Stepan Zeman nach 37:24 Minuten für zwei Minuten vom Feld. Nachdem beide Teams je einen Treffer erzielen konnten, sah auch Blohme nach Videobeweis eine Zeitstrafe (38:39 Minute), da er Fischer im Gesicht getroffen hatte. Trotz doppelter Überzahl parierte Kuzmanović den folgenden Abschluss, doch die Niedersachsen blieben in Ballbesitz. Nach 38:50 Minuten kassierte Ellidi Vidarsson die nächste Zwei-Minuten-Strafe. Nur Sekunden später (39:00 Minute) überprüften die Schiedsrichter erneut die Videobilder und entschieden auf eine direkte Rote Karte gegen Tilen Kodrin, der Steinhauser beim Absprung behinderte. Den fälligen Siebenmeter konnte Obling zunächst gegen Fischer parieren, der Abpraller landete jedoch erneut beim RECKEN-Kreisläufer, der zum 20:26 traf. Trotz der Unterzahl gelang es Kentin Mahé zehn Sekunden vor der 40. Minute, auf 21:27 zu verkürzen. Beim Stand von 22:27 nahm Gummersbach eine Auszeit. Trainer Prokop nutzte die Gelegenheit, um im Tor wieder von Birlehm auf den gestarteten Simon Gade zu wechseln. Der erhoffte Impuls blieb jedoch aus: Beide Torhüter kamen nach 60 Minuten lediglich auf fünf Paraden – deutlich zu wenig im Vergleich zu den Gummersbachern Schlussmännern, die zusammen 15 Paraden verzeichneten. Knapp anderthalb Minuten nach der Auszeit seines Gummersbacher Kollegen Guðjón Valur Sigurðsson zog auch Prokop erneut eine Auszeit und stellte auf ein Überzahlspiel im Sieben-gegen-sechs um. Obling parierte erneut einen Siebenmeter von Fischer, doch auch diesmal landete der Abpraller bei einem Spieler der Niedersachsen. Büchner, der sein letztes Spiel für die RECKEN bestritt, fing den Ball ab und stellte auf 23:29 (43:51 Minute). Als die Gastgeber aus Nordrhein-Westfalen knapp 14 Minuten vor Schluss auf 24:31 davonziehen konnten, zeigte Obling erneut seine Klasse: Er parierte einen Siebenmeter von Uscins, doch auch hier gelang es dem Schützen, den Rebound zum 25:31 zu verwerten. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie weitgehend entschieden. Prokop nahm neun Minuten vor Schluss seine letzte Auszeit, appellierte nochmals an seine Mannschaft und ermöglichte den scheidenden Spielern Koray Ayar, Tilen Strmljan, Martin Hanne sowie Niklas Gautzsch – der ungewohnt auf Linksaußen agierte – letzte Einsatzminuten im RECKEN-Trikot. Strmljan erzielte schließlich die einzigen beiden Treffer der Hannoveraner in der Schlussphase. Dass es nicht mehr wurden, lag vor allem an Obling im Gummersbacher Tor: Der Däne, der zunächst nur für die Siebenmeter ins Spiel gekommen war, durfte die Schlussphase bestreiten und glänzte mit einer herausragenden Paradenquote von 53 %.

„Erstmal sind wir natürlich brutal enttäuscht, dass wir uns heute so präsentiert haben. Wir wollten jetzt zum letzten Spieltag noch mal ein Zeichen setzen und noch mal alles rausholen. Das haben wir nicht geschafft. Es tut uns leid für die mitgereisten Fans, dass wir vorne und auch hinten nicht zu unserem Spiel gefunden haben. Aber das müssen wir jetzt abhaken, denn generell war das wirklich eine sehr gute Saison von uns. Wir haben eine coole Truppe, die sich weiterentwickelt hat, die über weite Strecken der Saison sehr schönen Handball gespielt und gute Ergebnisse eingefahren hat. Ich glaube, das Potenzial ist unfassbar groß und da müssen wir weiter an uns arbeiten, damit so etwas wie heute nicht noch einmal passiert. Wir sagen danke für die ganze Saison und freuen uns natürlich jetzt auch auf den Sommer und danach auf die neue Saison”, kommentiert Kapitän Marius Steinhauser im Anschluss an die Begegnung das letzte Bundesligaspiel der Saison 2024/25.

DIE RECKEN: Simon Gade, Joel Birlehm, Vilhelm Poulsen (4), Renars Uscins (4), Marius Steinhauser (5), Marian Michalczik, Uladzislau Kulesh (2), Niklas Gautzsch, Tilen Strmljan (2), Lukas Stutzke (3), Martin Hanne, Thomas Solstad (1), Justus Fischer (5), Daniel Weber, Koray Ayar, Vincent Büchner (3)