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RECKEN auswärts bei den Löwen gefordert

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Nach der Länderspielpause nimmt die Daikin Handball-Bundesliga am morgigen Donnerstag wieder den Spielbetrieb auf. Den Auftakt des 23. Spieltags bestreitet die TSV Hannover-Burgdorf um 19:00 Uhr in der SAP Arena in Mannheim gegen die Rhein-Neckar Löwen.

Die Mannschaft aus Baden-Württemberg rangiert derzeit mit 25:17 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. Besonders stark präsentierten sich die Löwen in der Rückrunde auf heimischem Parkett: Alle drei bisherigen Heimspiele wurden gewonnen. Die letzte Heimniederlage datiert vom 15. Spieltag im Dezember, als die Mannschaft um Kapitän Patrick Groetzki dem SC Magdeburg mit 25:36 unterlag. Insgesamt verloren die Rhein-Neckar Löwen in der laufenden Saison erst zwei Heimspiele – neben der Niederlage gegen Magdeburg musste sich das Team lediglich dem ThSV Eisenach geschlagen geben. Demgegenüber stehen überzeugende Heimerfolge gegen den THW Kiel, die MT Melsungen und die SG Flensburg-Handewitt. Auswärts hingegen lief es zuletzt weniger erfolgreich: In der Rückrunde konnten die Löwen bislang keines ihrer drei Auswärtsspiele für sich entscheiden. In der Gesamtbilanz der Saison stehen sechs Niederlagen, vier Siege und ein Unentschieden zu Buche.

Im Hinspiel am Nikolaustag feierten die RECKEN einen 35:30-Heimerfolg. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (14:14) setzte sich die Mannschaft von Trainer Christian Prokop nach der Pause entscheidend ab. Justus Fischer war mit zehn Treffern der beste Torschütze auf Seiten der Hannoveraner.

Die Rhein-Neckar Löwen können im Tor auf einen herausragenden Rückhalt vertrauen: David Späth zählt sowohl in der Gesamtzahl der Paraden als auch in der Quote gehaltener Würfe zu den fünf besten Torhütern der Liga. Sein erfahrener Partner Mikael Appelgren stellte erst kurz vor der Länderspielpause seine Klasse unter Beweis, als er mit 16 Paraden und einer starken Quote von über 42 % gegen den THW Kiel zu überzeugen wusste. Im Angriff ist Ivan Martinović der treffsicherste Spieler der Mannheimer. Der ehemalige Hannoveraner hat in dieser Saison bereits 130 Tore erzielt und belegt damit ligaweit den sechsten Platz in der Torschützenliste. Dahinter folgen Jannik Kohlbacher mit 73 Treffern sowie Jon Lindenchrone mit 59 Toren. Bemerkenswert ist zudem Martinovićs Vielseitigkeit: Mit 54 Assists führt er auch die interne Vorlagenstatistik der Löwen an – knapp vor Olle Forsell Schefvert (53 Vorlagen), der im Sommer zur MT Melsungen wechseln wird.

Ungewiss bleibt ein Einsatz von Ivan Martinović, der aufgrund einer Patellasehnenverletzung zuletzt pausieren musste. Auch Juri Knorr war zuletzt gesundheitlich angeschlagen und musste während der Länderspielwoche kürzertreten. Sebastian Heymann laboriert bereits seit knapp drei Monaten an einem Knochenödem im Fuß, während Jannik Kohlbacher der deutschen Nationalmannschaft aufgrund eines Infekts in der letzten Woche ebenfalls nicht zur Verfügung stand.

Die Rhein-Neckar Löwen stehen vor einem personellen Umbruch zur kommenden Saison. Neben Olle Forsell Schefvert wird auch Jon Lindenchrone den Verein verlassen. Der Rückraumrechte schließt sich dem dänischen Klub Skjern an. Zudem zieht es Juri Knorr ebenfalls nach Dänemark, wo er künftig für den Topklub aus Aalborg auflaufen wird. Erst kürzlich wurde zudem der Abschied von Gustav Davidsson bekannt gegeben. Auch auf der Trainerbank wird es eine Veränderung geben: Sebastian Hinze verlässt den Verein zum Saisonende und übernimmt den ThSV Eisenach. Als neuer Cheftrainer wurde bereits Maik Machulla verpflichtet, der schon bei der SG Flensburg-Handewitt seine Qualitäten unter Beweis stellte. Gemeinsam mit dem neuen sportlichen Leiter Uwe Gensheimer haben die Löwen bereits mehrere Neuzugänge präsentiert: Gino Steenaerts (HC Kriens-Luzern), Edwin Aspenbäck (TTH Holstebro), Mathias Larson (Elverum Håndball) und Haukur Thrastarson (Dinamo Bukarest) verstärken das Team zur kommenden Saison. Darüber hinaus kehrt Leihspieler Robert Timmermeister fest in den Bundesligakader zurück – aktuell spielt er noch für den Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten.

Für RECKEN-Kapitän Marius Steinhauser bedeutet das Duell in Mannheim eine Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte. Der 32-Jährige lief von 2012 bis 2017 für die Rhein-Neckar Löwen auf und feierte in seinen letzten beiden Spielzeiten im gelben Trikot jeweils den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Auch Torhüter Joel Birlehm hat eine Vergangenheit bei den Baden-Württemberger: Der gebürtige Herforder stand von Januar 2022 bis Sommer 2024 im Tor der Löwen und hatte maßgeblichen Anteil am DHB-Pokalsieg 2023. Im entscheidenden Siebenmeterwerfen gegen den SC Magdeburg gelang ihm eine vorentscheidende Parade, die den Titelgewinn sicherte.

Unterdessen bleibt die Personalsituation bei den RECKEN angespannt. Sicher fehlen werden Vilhelm Poulsen und Jonathan Edvardsson, der bereits erfolgreich am rechten Brustmuskel operiert wurde. Zudem stehen hinter den Einsätzen von Renars Uscins, Justus Fischer und Vlad Kulesh noch Fragezeichen. Die Mannschaft wird sich bereits nach dem heutigen Abschlusstraining auf den Weg in die Universitätsstadt Mannheim begeben.

Die Partie in der SAP Arena wird von den erfahrenen Schiedsrichtern Nils Blümel und Jörg Loppaschewski geleitet. Wie gewohnt überträgt der Streamingdienst Dyn das Spiel live und auf Abruf. Kommentator ist Florian Naß, der auch für die ARD bei internationalen Großereignissen im Einsatz ist.