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Heimniederlage gegen die MT Melsungen

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Vor ausverkaufter Kulisse in der RECKEN-Festung, die mit 9.900 Zuschauern zum neunten Mal in der Spielzeit restlos gefüllt war, musste sich die TSV Hannover-Burgdorf am Ende der MT Melsungen mit 23:29 geschlagen geben. Dabei hatten die RECKEN insbesondere in der ersten Halbzeit eine kämpferische Leistung gezeigt und sich nach einer eindrucksvollen Aufholjagd zur Pause eine 15:14-Führung erarbeitet. Bester Werfer auf Seiten der Niedersachsen war Lukas Stutzke mit sechs Toren.

Die Partie begann äußerst torarm: Nach den ersten zehn Minuten standen lediglich sechs Treffer auf der Anzeigetafel – zwei für die Gastgeber, die in der Anfangsphase zweimal ausgleichen konnten, sowie vier für die Gäste aus Melsungen. Ausschlaggebend für den frühen Rückstand der RECKEN waren vor allem drei unnötige Ballverluste im eigenen Angriffsspiel. Ein darauffolgender 2:0-Lauf der MT zum 2:6 veranlasste Trainer Christian Prokop bereits nach 12:30 Minuten zur ersten Auszeit. Bis zur 20-Minuten-Marke hielten die Gäste aus Hessen kontinuierlich eine Führung von vier Toren, wobei es den RECKEN jeweils gelang, auf drei Treffer zu verkürzen. Nach dem 7:10 durch Kapitän Marius Steinhauser per Siebenmeter (19:02 Minuten) konnte sich Torhüter Simon Gade zunächst mit einer Parade auszeichnen. Die Gelegenheit, erstmals seit dem 2:4 auf zwei Tore Rückstand zu verkürzen, war greifbar. Doch auch Melsungens Schlussmann Adam Morawski wusste mit einer Parade zu überzeugen. Anschließend präsentierte sich die Defensive der Hausherren hochkonzentriert: Zwei Ballgewinne in der Abwehr und schnelle Abschlüsse durch Steinhauser sowie den früh eingewechselten Vilhelm Poulsen, der Renars Uscins ersetzte, führten nach 21:34 Minuten zum 9:10-Anschlusstreffer. Gäste-Trainer Roberto García Parrondo reagierte prompt und nahm seinerseits eine Auszeit. Zunächst zeigten die Melsunger nochmals Effizienz und behaupteten beim 9:11 sowie 10:12 jeweils eine Zwei-Tore-Führung. Doch dann schlug die Stunde, oder vielmehr die Minuten, von Lukas Stutzke. Der Rückraumspieler übernahm Verantwortung, erzielte vier Treffer in Folge und drehte die Partie beinahe im Alleingang. Begünstigt wurde dies durch ein Offensivfoul der Gäste, einen gehaltenen Siebenmeter von Gade gegen Barrufet sowie eine weitere Parade des RECKEN-Keepers. So wandelte sich ein 10:12-Rückstand binnen weniger Minuten in eine 14:12-Führung. Die Atmosphäre in der Halle erreichte in dieser Phase einen neuen Höhepunkt – lautstark, euphorisch, beinahe ohrenbetäubend, wie auch Hallensprecher Yannic Wittenberg feststellte. 14 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erhöhte Vlad Kulesh mit seinem 50. Saisontor auf 15:13. Umso ärgerlicher aus Sicht der RECKEN, dass der ehemalige Hannoveraner Timo Kastening eine Sekunde vor der Pausensirene auf 15:14 verkürzen konnte.

Wie schon im ersten Durchgang erwischte die MT Melsungen den besseren Start in die zweite Halbzeit. Innerhalb von zweieinhalb Minuten drehten die Gäste, lautstark unterstützt von ihren mitgereisten Fans im Oberrang, die Partie zu ihren Gunsten und gingen mit 15:16 in Führung. Nach nicht einmal fünf Minuten war es Dainis Kristopans, der mit dem Treffer zum 16:18 erstmals wieder eine Zwei-Tore-Führung herstellte. TSV-Coach Prokop nutzte nun zwischenzeitlich im Angriff die Variante des Sieben-gegen-Sechs und nahm Torhüter Gade vom Feld, um einen zusätzlichen Kreisläufer zu bringen. Zunächst konnte Hannes Feise auf 17:18 verkürzen (35:27 Minuten), doch in der Folge setzte sich der Tabellenzweite weiter ab und führte nach zehn gespielten Minuten im zweiten Durchgang mit 17:21. Ein besonderer Moment folgte in der 43. Minute: Joel Birlehm, seit der Auszeit (38:07 Minuten) nicht nur bei Siebenmetern im Tor, parierte einen Strafwurf von Kastening – ein emotionaler Weckruf für die Zuschauer, die nun spürten, dass in dieser Partie noch alles möglich war. Die RECKEN kämpften sich durch Treffer von Uscins (beim 19:21) und Justus Fischer (beim 20:22) wieder heran, mussten jedoch kurz darauf einen 0:3-Lauf hinnehmen. 20:25 zeigte die Anzeigetafel nach 47:14 Minuten. Die Partie wurde zunehmend hektischer. Zunächst traf Stutzke zum 21:25, dann schien Steinhauser das vermeintliche 22:25 erzielt zu haben. Doch nach Protesten von der Melsunger Bank und einer Überprüfung durch die Schiedsrichter Thiyagarajah/Thiyagarajah wurde der Treffer aberkannt. Stattdessen erhielt Stutzke eine Zwei-Minuten-Strafe, da er Kristopans im Vorfeld im Gesicht getroffen haben sollte. Joel Birlehm, der am Ende auf sieben Paraden kam, verhinderte mit einer weiteren Glanztat einen Ausbau der MT-Führung. Marian Michalczik verkürzte anschließend auf 22:25. Der Melsunger Angriff tat sich in dieser Phase schwer und blieb von der 47. bis zur 57. Minute ohne Torerfolg, auch und gerade wegen Birlehms Paraden. Doch auf der Gegenseite scheiterte man mehrfach am starken Morawski, der mit insgesamt 13 Paraden, darunter mehrere freie Würfe, zum sicheren Rückhalt seiner Mannschaft avancierte. Noch einmal konnte Hannover durch Uscins auf 23:25 verkürzen (54:39 Minuten), doch in den verbleibenden Minuten blieb ein weiterer Treffer aus. Die Gäste aus Melsungen entschieden die Begegnung letztendlich mit einem 4:0-Lauf zum Endstand von 23:29 zu ihren Gunsten.

DIE RECKEN: Simon Gade, Joel Birlehm, Vilhelm Poulsen (1), Renars Uscins (2), Marius Steinhauser (3), Marian Michalczik (1), Uladzislau Kulesh (1), Tilen Strmljan, Lukas Stutzke (6), Martin Hanne (1), Thomas Solstad (1), Justus Fischer (5), Hannes Feise (1), Daniel Weber, Koray Ayar, Vincent Büchner (1)

Bereits am kommenden Montag, dem 19. Mai, steht für die Mannschaft aus der niedersächsischen Landeshauptstadt das nächste Spitzenspiel in der DAIKIN Handball-Bundesliga auf dem Programm. Um 20 Uhr trifft die TSV Hannover-Burgdorf in der Getec Arena auf den amtierenden Deutschen Meister, den SC Magdeburg. Das darauffolgende Heimspiel in der RECKEN-Festung findet am Mittwoch, dem 28. Mai, statt und beginnt bereits um 19 Uhr. ZU Gast ist dann die Mannschaft vom 1. VfL Potsdam. Eintrittskarten für diese Begegnung sind weiterhin im Online-Ticketshop sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.